Terror in Wien

Täter wollte auch in Kirchen Opfer suchen

Bei einer Pressekonferenz am Donnerstag präsentierte Innenminister Karl Nehammer (ÖVP) neue Erkenntnisse der Ermittlungen rund um den Terroranschlag in Wien Anfang November. Offenbar wurden vom Täter auch Kirchen ins Visier genommen. Diese werden nun verstärkt geschützt.

ÖSTERREICH. "Der Anschlag vom 2. November war ein dramatischer Terrorakt in Österreich und in seiner Dimension unvergleichlich", sagte Nehammer. "Ziel des Terrors ist es, eine Gesellschaft zu spalten, Hass und Zwietracht zu säen. Wir können jetzt schon festhalten, das ist nicht gelungen und wird Terroristen nicht gelingen."

Erhöhte Gefährdungslage besteht

Neue Erkenntnisse lassen vermuten, dass der Täter Opfer auch bewusst in Kirchen gesucht hat. In der Folge wird es daher ab heute einen verstärkten Schutz für Kirchen geben, kündigte Nehammer an. So wolle man mögliche Nachahmungstäter abwehren. Er forderte die Bevölkerung auf, die Polizei zu alarmieren, falls sie verdächtige Wahrnehmungen macht. Auch an anderen Orten der Religionsausübung werden Sicherheitskräfte in Zivil und Uniform verstärkt Präsenz zeigen.  

Neue Cobra-Einheit

Terroristen würden innerhalb kürzester Zeit Ziele mit großem Schaden angreifen. Zur Bekämpfung dieser Taktik habe das Innenministerium die neue Sofort-Eingreiftruppe der Cobra ins Leben gerufen. Das Ziel müsse es sein, "innerhalb kürzester Zeit den Täter zu finden und die Amok- oder Terrorlage zu finalisieren", schildert Brigadier Hannes Gulnbrein. Konkret bedeutet das, dass das Feuer der Täter von den Zivilisten auf die Beamten gezogen werde und der Schütze danach ausgeschaltet wird. Bei Terroranschlägen oder anderen gefährlichen Lagen wie kritischer Infrastruktur kommen diese Cobra-Spezialisten schwer bewaffnet und in gepanzerten Fahrzeugen zum Einsatz. Die Größe der Truppe bleibt aus taktischer Überlegung unbekannt, aber zivile Einsatzkräfte dieser Einheit werden auch bei großen Veranstaltungen wie bei Christkindlmärkten anwesend sein.