76 Jahre Befreiung KZ Mauthausen
Van der Bellen: "Menschenwürde unteilbar"

"Ich hatte gehofft, dass ich diese Rede nicht halten muss. Aber die dramatischen Entwicklungen der letzten Tage und Wochen machen es notwendig, dass ich mich heute erneut an Sie wende", ließ Bundespräsident Alexander Van der Bellen die Bevölkerung vorab auf seinen Social Media-Kanälen wissen.  | Foto: Peter Lechner/HBF
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  • "Ich hatte gehofft, dass ich diese Rede nicht halten muss. Aber die dramatischen Entwicklungen der letzten Tage und Wochen machen es notwendig, dass ich mich heute erneut an Sie wende", ließ Bundespräsident Alexander Van der Bellen die Bevölkerung vorab auf seinen Social Media-Kanälen wissen.
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Heute vor 76 Jahren haben US-amerikanische Truppen das Konzentrationslager Mauthausen, sowie Gusen und andere Lager befreit. "Eines der größten Verbrechen der Menschheitsgeschichte wurde damit beendet. Wir gedenken heute in Demut der Opfer", sagt Bundespräsident Alexander Van der Bellen.

ÖSTERREICH. "Am Anfang stand das Schweigen, das Wegschauen, als Antisemitismus und Rassismus ihre hässliche Fratze zeigten und schleichend von unserer Gesellschaft Besitz ergriffen", so Van der Bellen in einer Aussendung am Mittwoch. Für bestehende Probleme wurden von den Nationalsozialisten Sündenböcke, scheinbar Schuldige gesucht. Aus Nachbarinnen und Nachbarn wurde Feinde gemacht. Menschenwürde und Grundrechte wurden sukzessive in der öffentlichen Meinungsbildung in den Hintergrund gedrängt, herabgesetzt. Menschen wurden erniedrigt, ausgegrenzt, vertrieben, verfolgt, ermordet. Mauthausen, der Holocaust, waren der grausame Endpunkt."

Mauthausen als Synonym für das Unvorstellbare

Und der Bundespräsident weiter: "Mauthausen ist für die Opfer der Ort ihrer Leiden. Mauthausen ist ein Synonym für das Unvorstellbare und eine Mahnung. Ein Ort gegen das Vergessen. Das steingewordene 'Niemals wieder!'".

'Niemals wieder' bedeutet heute: ein klares Nein zu jeder Form von Totalitarismus, keine Toleranz gegenüber Rassismus und Antisemitismus. Die Menschenwürde ist unteilbar!"

, betont der Bundespräsident.

Internationales Vernichtungslager

In der Anfangszeit waren im KZ Mauthausen nur deutsche und österreichische Männer inhaftiert. Die SS kennzeichnete diese Häftlinge nach dem jeweiligen Grund für die Einweisung ins KZ.  Nach dem Überfall auf Polen und dem Beginn des Zweiten Weltkrieges wurden aus den eroberten Gebieten Menschen in die Konzentrationslager im Reich transportiert. Die Zusammensetzung der Häftlingsgesellschaft wurde dadurch zunehmend international. Zwischen 1938 und 1945 waren etwa 190.000 Personen aus mehr als 40 verschiedenen Nationen im KZ Mauthausen/Gusen und in seinen Außenlagern inhaftiert. Mindestens 90.000 kamen in diesen Lagern ums Leben. 

Das KZ nach der Befreiung

Die US-Armee nutzte das Lagerareal zunächst zur Versorgung der befreiten KZ-Häftlinge sowie als Gefängnis für SS-Angehörige. Nach Festlegung der Region als sowjetische Besatzungszone verwendete die Sowjetarmee das ehemalige KZ für einige Monate als Kaserne, danach stand es leer. Am 20. Juni 1947 übergab die sowjetische Besatzungsmacht das ehemalige KZ Mauthausen an die Republik Österreich mit der Auflage, eine würdige Gedenkstätte zu errichten.

Mehr Informationen zum KZ Mauthausen

Bundespräsident besuchte KZ-Gedenkstätte Mauthausen

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