"Ignoranz der Regierung"
Verärgerte Künstler rufen zu Kulturgipfel auf

Gerhard Ruiss (re., hier mit Gerhard Blaboll): "Es genügt nicht, "von der Bedeutung der Kunst und Kultur zu sprechen und sich um alles andere zu kümmern, nur nicht um sie". | Foto: RMA
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Mit einem dringenden Appell richten sich Hunderte Künstler sowie Kulturinstitutionen an die Politik, dem anhaltenden Lockdown in diesem Bereich mit klaren Planungsmöglichkeiten und Perspektiven zu begegnen. Das Kulturministerium vergibt indes Stipendien für Kabarettisten.

ÖSTERREICH. "Wir sind fassungslos, mit welcher Ignoranz sich die Regierung und die Landeshauptleutekonferenz über die existenziellen Grundbedürfnisse der Kunst und Kultur hinwegsetzen", heißt es in dem offenen Brief, in dem Künstler nun einen Kulturgipfel von der Regierung fordern. An dem Aufruf beteiligen sich 350 Kunst- und Kultureinrichtungen sowie 1.500 Kulturschaffende, die auf insgesamt 33 Seiten aufgelistet werden. 

"Sofortige Korrektur des derzeitigen Öffnungsplans"

Es genüge nicht, "von der Bedeutung der Kunst und Kultur zu sprechen und sich um alles andere zu kümmern, nur nicht um sie". Daher erwarte man "die sofortige Korrektur des derzeitigen Öffnungsplans und die Einbindung der Kunst und Kultur in die schon beschlossenen Öffnungsschritte", wird in dem stellvertretend von Gerhard Ruiss (IG Autorinnen Autoren) und Yvonne Gimpel (IG Kultur Österreich) unterzeichneten Schreiben argumentiert. Kunst und Kultur bräuchten zumindest eine Gleichbehandlung mit anderen Sektoren und nicht "vage Ankündigungen".

Kultur braucht Vorlaufzeiten

Weiters wird auf bestehende Sicherheitskonzepte verwiesen, wobei über Monate hinweg Erfahrungen gesammelt werden konnten, wie sich diese in der Praxis bewähren. "Wir wollen weder auf einen April-Termin mit neuen Entscheidungen warten, um dann im Mai mit den entsprechenden Vorlaufzeiten aufsperren zu können, noch auf einen späteren Termin, um inklusive der Vorlaufzeit schon in der Sommerpause zu landen. Kultur braucht Vorlaufzeiten und damit einen konkreten Planungshorizont." Daher sei letztlich ein Kulturgipfel mit Beteiligung der Landeshauptleute und der Regierungsspitzen unverzichtbar, um die weiteren Schritte zu planen. 

Soll die Kultur aufsperren dürfen?

Ministerium vergibt Arbeitsstipendien im Bereich Kabarett

Das Bundesministerium für Kunst, Kultur, öffentlicher Dienst und Sport (BMKÖS) vergibt heuer erstmals Arbeitsstipendien im Bereich Kabarett. Insgesamt werden fünf Stipendien vergeben, wobei jeweils monatlich 1.400 Euro für eine Laufzeit von sechs Monaten ausgezahlt werden. Bewerbungen: bis 30. April 2021

Das Programm wurde in Rücksprache mit der IG-Kabarett erstellt, um ein möglichst praxisnahes und treffsicheres Programm zu formulieren.„Mit den im Kulturressort erstmals ausgeschütteten Arbeitsstipendien wollen wir kreative Freiräume ermöglichen, damit die Künstlerinnen und Künstler neue Projekte und Programme schaffen“, so Kunst- und Kulturstaatssekretärin Andrea Mayer.

Insgesamt hat das BMKÖS für das Jahr 2021 sein Stipendienangebot für Künstler*innen um rund 1,1 Mio. Euro erhöht. Damit stellt die Kunst- und Kultursektion im aktuellen Jahr einen Gesamtbetrag von 4,3 Mio. Euro zur Verfügung. Das Paket umfasst auch rund 65 neu geschaffene Stipendien, um Künstler in bisher nicht abgedeckten Bereichen, wie zum Beispiel Kabarett, fördern zu können. Bereits Ende 2020 wurde mit „Trampolin“ ein Call zur Förderung der jungen Kabarett- und Kleinkunstszene mit einer Dotierung von 250.000 Euro ausgeschrieben.

Weitere Informationen auf der Seite des Ministeriums

Kultur weiter im Lockdown
Die Kulturbranche wird abermals hart getroffen
Gerhard Ruiss (re., hier mit Gerhard Blaboll): "Es genügt nicht, "von der Bedeutung der Kunst und Kultur zu sprechen und sich um alles andere zu kümmern, nur nicht um sie". | Foto: RMA
"Kultur braucht Vorlaufzeiten und damit einen konkreten Planungshorizont.", heißt es in dem offenen Brief an Staatssekretärin für Kunst und Kultur, Andrea Mayer, und die Regierung.  | Foto: BMKÖS

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