SPÖ-Chef Babler
Vom "Angstbeißer" Kickl und der Wut auf das Binnen-I
Zum politischen Faschingskehraus lieferten sich die Spitzen von ÖVP, SPÖ und FPÖ einen Fernkampf, der bereits ganz im Zeichen der anstehenden Wahlen stand. Auch SPÖ-Chef Andreas Babler nutzte seinen Auftritt für Kampfansagen und verbale Rundumschläge gegen die politische Konkurrenz.
ÖSTERREICH/STEIERMARK. Der politische Aschermittwoch der SPÖ ging vor rund 500 geladenen Gästen im steirischen Kobenz über die Bühne. In seiner Rede holte Parteichef Andreas Babler vor allem gegen die politischen Mitbewerber aus: "Die ÖVP ist nicht die bürgerliche, sondern die burgerliche Partei. Sie sind nicht gesund, aber billig – die Hamburger." Zudem sei die Volkspartei "entfremdet von den Lebensrealitäten" und lasse die Teuerung "ganz brutal durchrauschen".
Manager verdienen inzwischen das 80-fache ihrer Arbeiter. Diese könnten sich keine Eigentumswohnung mehr leisten, während die ÖVP über die vergangenen Jahre das Gesundheitssystem "zusammengeschossen" habe. Die Volkspartei beschäftige sich lieber mit der Wut auf das Binnen-I und rufe immer wieder das Sterben des Schnitzels aus, so Babler.
Den "Österreich-Plan" von Bundeskanzler Karl Nehammer sieht er als einen "Heiratsantrag an die FPÖ". Aus diesem Grund sei die bevorstehende Nationalratswahl auch eine wahre Richtungsentscheidung.
"Angstbeißer Kickl"
FPÖ-Chef Herbert Kickl bezeichnete Babler als "Angstbeißer". Dieser nehme alles als persönliche Bedrohung wahr und "wenn er Angst hat, schnappt er zu". Kickl möge keine kritischen Fragen und keine kritischen Medien und sei vor allem gefährlich, wenn er sich verwirklichen könne, warnte der SPÖ-Chef. Zudem warf er der FPÖ vor, Festungen zu plakatieren, aber "Kerker" zu produzieren und eine "Orbanisierung" durchsetzen zu wollen.
Wenn die SPÖ der FPÖ nicht entgegentrete, würden die Blauen die persönlichen Freiheitsrechte angreifen. "Wir haben eine Verantwortung in diesem Land: Für jedes Kind in diesem Land", so Babler, der festhielt: "Ein drittes Mal Blau-Schwarz können wir uns nicht leisten".
"Leute müssen für was wählen"
Zum eigenen Programm sagte Babler: Er wolle mit der SPÖ "Politik aus der Mitte der Gesellschaft heraus denken und nicht Macht ausüben". Die Leute müssten "für was wählen", auf Augenhöhe und miteinander. Das unterscheide die Sozialdemokratie von anderen. Der SPÖ-Vorsitzende wiederholte auch seine Forderung nach Vermögenssteuern und stellte klar, die SPÖ sei die einzige Partei, die Seite an Seite mit der Gewerkschaft stehe, um für gerechte Löhne zu kämpfen. Die Sozialdemokratie sei inzwischen die Partei mit Wirtschaftskompetenz, setze auf Standortgarantie und denke aus Beschäftigtensicht.
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