Andreas Babler
Vom einfachen Schichtarbeiter zum SPÖ-Spitzenkandidat

Vorsitzkandidat und Traiskirchener Bürgermeister Andreas Babler | Foto: APA Picturedesk
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Bei den einen gilt er als unbequem, in seiner Stadt hat er fast schon Kult-Status: Andreas Babler, roter Bürgermeister der Stadt Traiskirchen wurde 1973 in Mödling geboren, und studierte  Politische Kommunikation. Sein politischer Ursprung ist die Sozialistische Jugend.

ÖSTERREICH. Die einen nenne ihn "einen Unbequemen", die anderen "Partei-Rebell". Die Wiener Stadtzeitung "Falter" betitelte ihn 2015 im Zuge der Flüchtlingswelle als "Genosse Rampensau". Und ja – medienwirksam ist der am 25. Februar 1973 in Mödling geborene Sohn einer Arbeiterfamilie auf jeden Fall. Auf Twitter, wo der Traiskirchner Bürgermeister höchst umtriebig ist, hat er eine riesige Fangemeinde, die in ihn einen würdigen Kanzler-Kandidaten sieht.

Steile Karriere

Andreas Babler war Schichtarbeiter, Zeitsoldat und Gemeindebedinsteter: Der Gemeindepolitiker hat eine Lehre zum Maschinenschlosser begonnen, in einer Fabrik gearbeitet und spricht in Reden häufig schwierige Alltagssituationen von Arbeiterinnen und Arbeitern an, das mit leichtem Dialekt. Seit 1995 ist er Gemeinderat in Traiskirchen, seit 2014 Bürgermeister, seit 2023 Bundesrat. Leicht angekratzt galt sein Image, als er kurzzeitig einen Doppelbezug als Gemeindeangestellter und Stadtchef erhalten hatte. Babler erklärte das später damit, dass eine Auflösung seines Dienstverhältnisses als Angestellter der Gemeinde bereits auf Schiene sei. Sein Gehalt als Bundesrat spendet er nun.

Babler zeigt in Traiskirchen im Kleinen vor, wie eine soziale Regierung funktionieren kann: Das gefällt nicht allen. Trotz des immer präsenten Erstaufnahmezentrums, Österreichweit bekannt als "das Flüchtlingslager", hält die SPÖ in Traiskirchen unter Stadtchef Babler konsequent über 70 Prozent. 

Wirbel um Aussagen

Für Aufsehen sorgte Ende Mai die Aussage des 50-Jährigen vergangene Woche er sei Marxist, sowie sein Sager in einem Podcast vor drei Jahren, dass er „die EU nicht leiwand“ findet, was harsche Kritik, etwa von Politologen und SPÖ-Kenner Anton Pelinka, auslöste. Babler erklärte anschließend, er habe als unmittelbar betroffener Bürgermeister gesprochen und kritisiere das fehlende gemeinsame Migrationsmanagement der EU, sei aber pro EU.

Babler setzt in seinem Programm auf Arbeitszeitverkürzung. Doch auch einen milliardenschweren Klimaschwerpunkt würde er setzen wollen, das Land mit Gemeindebauten überziehen und die Vermögenden steuerlich stärker zur Kasse bitten. Babler steht auch für humane Asylpolitik. Über 70 Prozent der Stimmen konnte Babler bei der vergangenen Gemeinderatswahl einsammeln.

Ikone und Selfie-Motiv

"Er erfüllt die Sehnsucht der Menschen nach einem 'leiwanden' Politiker",
bringt es ein lokaler Polit-Insider auf den Punkt. Wohl kein anderer Bürgermeister einer Kleinstadt in Österreich hat einen derartigen Bekanntheitsgrad, weit über die Grenzen des eigenen Ortsgebiets hinaus. In der 21.000-Einwohner-Stadt Traiskirchen ist Babler bei fast jeder Veranstaltung präsent, sogar Fotos "mit dem Andi" sind heiß begehrt.

Der gelernte Maschinenschlosser und frühere SJ-Funktionär tritt meistens in legerer Kleidung auf und ist Fan des Hamburger Kultfußballclubs FC St. Pauli. Babler ist verheiratet und Vater einer Tochter.
 
Die BezirksBlätter baten Andi Babler anlässlich seines 50ers zum persönlichen Kurzinterview:

Was wolltest du als Kind werden?
Förster
Welche Spielerposition hattest du beim Fußball?
Mittelstürmer. Aber ich habe länger Basketball gespielt, da war ich Aufbauspieler.
Wie warst du in der Schule?
Schlecht. Ich habe immer nur das Minimum gemacht. Aber es war immer ein Spaß.
Worüber redest du derzeit am liebsten?
Über lebenslange Freundschaften.
Mit wem verbringst du deinen Geburtstag?
Mit meiner Familie und mit langjährigen Freunden und Wegbegleitern.

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