Bis 2030
Wirtschaftskammer stellt Plan für Ausbau für Kinderbetreuung vor

Die Wirtschaftskammer (WKÖ) stellte einen PLan zum Ausbau der Kinderbetreuung vor. | Foto: panthermedia.net/Kzenon
3Bilder
  • Die Wirtschaftskammer (WKÖ) stellte einen PLan zum Ausbau der Kinderbetreuung vor.
  • Foto: panthermedia.net/Kzenon
  • hochgeladen von Thomas Kramesberger

Angesichts von nach wie vor viel zu wenig Kinderbetreuungsangeboten stellte die Wirtschaftskammer (WKÖ) am Dienstag einen Stufenplan vor, der bis 2030 endlich dafür sorgt, dass das Thema nicht mehr wie eine "heiße Kartoffel" behandelt wird, so die Worte des Präsidenten Harald Mahrer. Die Gesamtkosten belaufen sich laut eigener Prognose bei 6,32 Mrd. Euro.

ÖSTERREICH. Wie jüngst eine Studie des wirtschaftsliberalen Instituts ECO Austria bestätigte, schneidet Österreich bei der Vereinbarkeit von Beruf und Familie im Europavergleich schlecht ab. Schuld daran sei die geringe Anzahl beim Kinderbetreuungsangebot. Dabei würden 65.000 Frauen gerne mehr arbeiten, wenn sie mehr Kinderbetreuung hätten, zitierte Mahrer eine Erhebung. Auch laut einer Umfrage sprechen sich Unternehmen und 81 Prozent der Bevölkerung für einen Ausbau der Kinderbetreuung aus.

Besonders viel Luft nach oben sieht Mahrer bei der Betreuungsquote der unter 3-Jährigen: Hier liege man bei knapp 30 Prozent bzw. 94 Prozent bei den Kindern von drei bis sechs Jahren. Im Zuge des Plans will man 45 Prozent erreichen, mehr Wahlfreiheit sowie eine Verlängerung der Öffnungszeiten der Betreuungsstätten um zwei Stunden pro Tag schaffen. 

Wirtschaftskammer-Chef Harald Mahrer macht Druck bei der Kinderbetreuung. Man müsse jetzt "endlich in die Gänge kommen". | Foto: BKA/Florian Schrötter
  • Wirtschaftskammer-Chef Harald Mahrer macht Druck bei der Kinderbetreuung. Man müsse jetzt "endlich in die Gänge kommen".
  • Foto: BKA/Florian Schrötter
  • hochgeladen von Patricia Hillinger

Fokus auf frühkindliche Bildung

Dafür müssen die Zielvorgaben aber vom Bund her kommen. "Ich bin total dagegen, dass es da einen Bildungsweg an unterschiedlichen Orten für die Kinder gibt", betonte Mahrer. Konkret geht es um Gruppengrößen oder Betreuungsschlüssel sowie eine Vereinheitlichung und Reduzierung der Schließtage. Wichtig sei einen Schwerpunkt auf frühkindliche Bildung zu legen. Mehr Plätze und Verbesserungen bei der Ausbildung seien ebenfalls nötig. Zudem wünscht sich Mahrer eine Imageoffensive der Pädagogen. Beim Gehalt habe man auch entsprechenden Gesprächsbedarf.

6,32 Mrd. Euro an Kosten

Die Gesamtkosten belaufen sich auf 6,32 Mrd. bis 2030. Input-Output-Analysen zufolge würden die fiskalischen Effekte beim Erreichen der Ziele rund 1,6 Mrd. Euro pro Jahr erreichen. Das BIP erhöhe sich dadurch um insgesamt rund 7 Mrd. Euro pro Jahr ab 2030, schreibt die WKÖ in den Presseunterlagen.

Im Rahmen der laufenden Finanzausgleichsverhandlungen zwischen Bund, Ländern und Kommunen müsse die qualitative und quantitative Verbesserung der Kinderbetreuung ein Schlüsselprojekt sein, so Mahrer. "Am Ende des Tages ist es ein Streit ums Geld. Man bräuchte in Österreich mal einen Schulterschluss, dass die Kinder die oberste Priorität haben sollten“, fordert der WKÖ-Chef. 

Zum Thema:

Änderungen bei Elternkarenz sorgen für Kritik

Eltern mussten vorab Kaution für Betreuung bezahlen
Sie sind Tag für Tag für unsere Kinder im Dienst

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

UP TO DATE BLEIBEN


Aktuelle Nachrichten aus Österreich auf MeinBezirk.at

Neuigkeiten aus deinem Bezirk als Push-Nachricht direkt aufs Handy

MeinBezirk auf Facebook: MeinBezirk.at/Österrreichweite Nachrichten

MeinBezirk auf Instagram: @meinbezirk.at


Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.