"iVote" zur NR-Wahl
Wo die Wählerschaft anders denkt als ihre Partei

Das Meinungsforschungsinstitut OGM möchte mit seinem Toll "mehr Sachlichkeit und Information in den Wahlkampf bringen". | Foto: Parlamentsdirektion/Anna Rauchenberger
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  • Das Meinungsforschungsinstitut OGM möchte mit seinem Toll "mehr Sachlichkeit und Information in den Wahlkampf bringen".
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Eine Auswertung des von dem Meinungsforschungsinstitut OGM konzipierten Wahlhilfetools "iVote" zur anstehenden Nationalratswahl zeigt, wo es thematische Übereinstimmungen zwischen den Parteien und ihren eigenen Wählerschaften gibt und wo Diskrepanzen auftreten.

ÖSTERREICH. Ein gewichtiges Wahlkampfziel jeder Partei ist es, mit den richtigen Themen die eigenen Anhängerinnen und Anhänger zu mobilisieren und andere Wählergruppen zu überzeugen. Bestenfalls finden die gesetzten Themen im eigenen Wählerpotenzial fast 100 Prozent an Zustimmung. So unterstützen die ÖVP-Wählerinnen vor allem die türkisen "Neins" zu Erbschaftsteuern oder ungeregeltem Familiennachzug. Demgegenüber gibt es breite Zustimmung unter den "Türkisen" zu Sach- statt Geldleistungen oder etwa der Senkung von Lohnnebenkosten. In der SPÖ-Wählerschaft werden vor allem die roten Forderungen nach Vermögenssteuern, Leerstandsabgaben und Mietobergrenzen unterstützt. Die FPÖ-Wählerinnen und Wähler tragen die blauen Themen größtenteils mit, während die Grünen allen voran mit ihren Klima- und Energiethemen an der 100-prozentigen Zustimmung kratzen. Die NEOS-Wählerschaft ist in einigen ihrer Top-Themenpräferenzen den ÖVP-Wählerinnen und -Wählern sehr ähnlich, aber völlig anderer Meinung, wenn es um Föderalismus und Kammerwesen, Renaturierung und Bodenschutz sowie eine gemeinsame EU-Armee geht.

Wo es Diskrepanzen gibt

Aber nicht alle Themen werden von den eigenen Anhängerinnen und Anhängern vollumfänglich mitgetragen. Stattdessen "kann es durchaus vorkommen, dass die eigene Wahlabsicht mit den sachpolitischen Präferenzen nicht ganz übereinstimmt", erklärt dazu iVote-Projektleiter Reinhard Heinisch von OGM. Anderer Meinung als ihre Partei sind viele ÖVP-Wahrerinnen und Wähler etwa, wenn es um die Renaturierung sowie die Beschränkung der Bodenversiegelung geht – hier sind 58 Prozent nicht auf Parteilinie. Unter der FPÖ-Wählerschaft stimmen bei dem Thema 47 Prozent nicht mit den Ansichten der eigenen Partei überein. Zudem spricht sich ein Großteil der blauen Wählerschaft (56 Prozent) – entgegen der FPÖ – für eine Großelternkarenz aus.

Entgegen der eigenen Parteien ist ein Großteil der SPÖ-Wählerschaft (56 Prozent) für eine Abflachung des Arbeitslosengeldes sowie eine Streichung des Zuverdienstes – unter den Grünen-Wählerinnen und -Wählern sind sogar 62 Prozent dafür. Selbiges gilt in Sachen Familiennachzug von Asylwerbern: So ist 62 Prozent der SPÖ- bzw. 48 Prozent der Grünen-Wählerschaft für strengere Regeln, etwa DNA-Tests. Auch für eine Überwachung von Messengerdiensten nach einem Richterbeschluss spricht sich jeweils eine Mehrheit aus (63 Prozent der SP-Wähler und 55 Prozent der Grün-Wähler dafür). 

OGM-Entscheidungshilfe "iVote"

Die Analyse basiert auf den Meinungen von mehr als 70.000 Personen, die am Wahlhilfetool "iVote" von OGM mitgewirkt haben. Dabei werden 40 sachpolitische Themen nach ihrer Wichtigkeit und Akzeptanz bei der Wahlentscheidung beurteilt – am Ende erscheint ein Ranking, wie sehr oder wenig die Parteien zur eigenen sachpolitischen Meinung "passen". Mitmachen kannst du gleich hier:

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