Corona-Förderpaket für Schüler
Zwei Wochenstunden pro Klasse zusätzlich, mehr Lehrer
Bildungsminister Heinz Faßmann (ÖVP) hat am Montag das Corona-Förderpaket für Österreichs Schulen vorgestellt. Der Bund wird 270 Millionen Euro in die Hand nehmen, um allein 4.700 Planstellen finanzieren zu können. Förderstunden werden für das kommende Sommersemester und Wintersemester angeboten. Im Detail ist von zwei Förderstunden pro Klasse in allen Schultypen die Rede.
ÖSTERREICH. "Wir wollen die bildungspolitischen Kollateralschäden so gering wie möglich halten", begründete Faßmann die Ausgaben für das Förderpaket. Über die zwei Förderstunden pro Klasse und Woche dürfen Schulen autonom bestimmen. Die zusätzlich benötigen Lehrer könnten auch Lehramtsstudenten sein, die kurz vor dem Abschluss stehen. Wichtig sei die Flexibilität: "Eine achtklassige Volksschule bekommt für jede Klasse zwei Stunden pro Woche mehr, also in Summe 16 Stunden, die Schulleitung entscheidet dann, was sie damit tun möchte", so der Minister.
Förderstunden in Semester- und Osterferien
Aus dem Paket wird auch die Lernbetreuung während der Semester- und Osterferien finanziert. Dies seien Angebote, für jene, "die einen dringenden Nachholbedarf haben" oder die Betreuung zu Hause besonders herausfordernd sei. Sie sollen zweckgewidmet an Standorte gehen, die etwa einen erhöhten Sprachförderbedarf (Deutschförderklassen) oder besondere sozioökonomische Herausforderungen aufweisen.
Sommerschule kommt zurück
Weil sich die Sommerschule so "gut etabliert hat" wird diese mit Lehramtstudenten neu aufgelegt. 50.000 Plätze würden angepeilt, in den Fächern Deutsch, Mathematik und Sachunterricht. Die Anmeldungen starten nächste Woche. Die Möglichkeit der kostenlosen Nachhilfe (www.weiterlernen.at) bleibe überdies bestehen, kündigte der Minister an - und appellierte daran, davon Gebrauch zu machen: Es gebe noch freie Plätze.
8. Februar Endes des Schul-Lockdowns?
Trotz der Fördermaßnahmen kämpfen "wir weiter für eine Schule mit Präsenzeinheiten", sagte Faßmann. Als Zielperspektive nennt er den 8. Februar, "aber abhängig vom Infektionsstatus der Gesellschaft". Die Regierung wird sich mit Experten und der Opposition am Abend unterhalten, um über das Ende des Lockdowns zu beraten.
Keine verlorene Generation
Von Übertreibungen wie von einem verlorenen Jahr oder von einer verlorenen Generation hält er wenig, "allerdings haben sich Bildungsdefizite vergrößert", sagt er. Deswegen sei auch ein Bildungspaket geschnürt worden. Ähnliche Worte findet auch Bundesschulsprecherin Alexandra Bosek: "Wir sind ganz und gar nicht der zweite, verlorene Corona-Jahrgang". Jedoch sei sie in letzter Zeit viel unterwegs gewesen und aufgefallen, dass bereits im ersten Lockdown Bildungslücken entstanden sind, die sich seit Herbst noch ausgeweitet hätten. Es sei wichtig, den Präsenzunterricht so schnell wie möglich wieder zu etablieren. Niemand werde auf der Strecke bleiben, verspricht sie.
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