Österreich hat Lust auf Urlaub
"Pfingsten ist schon fast ausgebucht"
Während die aktuellen Nächtigungs-Zahlen einen weiteren historischen Tiefststand dokumentieren, ist die Nachfrage an Urlaub enorm: Wer zu Pfingsten noch ein günstiges Angebot finden will, muss schnell sein, denn das erste Wochenende nach dem langen Corona-Lockdown ist teilweise fast ausgebucht.
ÖSTERREICH. „Die Zugriffe auf unseren Plattformen verzeichnen seit der Verkündung des konkreten Öffnungstermins der Hotellerie wieder wesentlich höhere Zugriffszahlen als in den Wochen und Monaten davor. Die Lust der Menschen auf ein entspanntes Urlaubserlebnis wurde also definitiv wieder zum Leben erweckt“, bestätigt Christoph Reichl vom Portal www.wellness-hotel.info. Und auch Susanne Kraus-Winkler, Obfrau im Fachverband Hotellerie in der Wirtschaftskammer (WKÖ) freut sich: "Die Nachfrage aus Österreich ist sehr gut." Pfingsten und Fronleichnam seien schon fast ausgebucht.
Reisen zählt zu am stärksten vermissten Aktivitäten
Für Kathrin Limpel von TUI keine Überraschung: „Reisen zählt zu den am stärksten vermissten Aktivitäten. In den vergangenen Wochen ist das Interesse am Thema Reisen nochmal deutlich gestiegen. Das haben wir an den Zugriffszahlen auf unserer Website und den Anfragen in unseren Reisebüros gesehen.“ Aktuell seien die Buchungen zwar noch zurückhaltend, aber: „Wir gehen davon aus, dass sobald die Reisebeschränkungen und Quarantäneregeln fallen, die Buchungen sehr schnell kommen. Das war auch zuletzt in Deutschland der Fall, als Mallorca von der Reiswarnungsliste genommen wurde. Die Buchungen sind rasant gestiegen, die Flieger waren schnell ausgebucht“, so Kathrin Limpel.
Um 55 Mio. weniger Nächtigungen
Und damit enden die guten Nachrichten im Tourismus, denn die aktuellen Zahlen der Statistik Austria dokumentieren einen Stillstand in der laufenden Tourismus-Wintersaison 2020/21. „In den ersten fünf Monaten der laufenden Wintersaison 2020/21 , also November 2020 bis März 202, wurden in österreichischen Beherbergungsbetrieben 4,56 Mio. Nächtigungen registriert, um 55,02 Mio. weniger als im Vergleichszeitraum des Vorjahres, wie vorläufige Ergebnisse der Statistik Austria zeigen“, heißt es in einer Aussendung.
Um 94 Prozent weniger Gäste
Der durch die Betriebsschließungen bedingte Rückgang beläuft sich somit auf 92,4 Prozent. Auch bei der Zahl der Ankünfte habe es entsprechend hohe Rückgänge von 94,0 Prozent auf 0,94 Mio gegeben. Auch die März-Nächtigungen waren zum zweiten Mal in Folge stark rückläufig: So wurden im März 2021, dem 13. Monat der durch die Pandemie verursachten Einschränkungen im Beherbergungsgewerbe, 1,11 Mio. Nächtigungen verzeichnet. Der Nächtigungsrückgang im Vergleich zu März 2020, wo mit Mitte des Monats das erste Corona-bedingte Betretungsverbot für Beherbergungsbetriebe erfolgte und noch 6,20 Mio. Nächtigungen erzielt wurden, belief sich auf 81,9 Prozent. Im Vergleich zum März 2019, in dem 14,98 Mio. Nächtigungen erreicht wurden, betrug die Abnahme 92,6 Prozent.
105 Mio. weniger Nächtigungen seit Corona
Dramatisch, wenn man sich das Gesamtbild ansieht: In den 13 Berichtsmonaten, die durch die Pandemie beeinflusst wurden, also März 2020 bis März 2021, wurden um 105 Mio. weniger touristische Nächtigungen erzielt als in einem vergleichbaren Zeitraum vor der Pandemie. Das entspricht einem relativen Nächtigungsrückgang von 62,0 Prozent.
Größter Rückgang in Wien
Aufgegliedert nach Bundesländern, trifft es die Bundeshauptstadt am stärksten:
- Wien: Minus von 86,1%
- Tirol: Minus 67,2%
- Salzburg: Minus 65,8%
- Vorarlberg: Minus 64,4%
In den übrigen Bundesländern wurden noch mehr als die Hälfte des Nächtigungsniveaus aus Vor-Corona-Zeiten erreicht, wobei auch hier die Rückgänge beträchtlich ausfielen:
- Niederösterreich: Minus 48,8%
- Oberösterreich: Minus 48,3%
- Steiermark: Minus 47,9%
- Burgenland: Minus 36,7%
- Kärnten: Minus 36,7%
70 Prozent weiter ausländische Gäste
Der Rückgang der Übernachtungen inländischer Gäste fiel in diesem Zeitraum mit minus 37,4% moderater aus als jener von ausländischen Gästen (-70,2%)
"Gäste buchen kurzfristig"
Auch das Buchungsverhalten habe sich verändert: Kathrin Limpel von TUI: "Dieses Jahr wird kurzfristiger gebucht. Das gilt auch für Pfingsten. Je nachdem, welche Reisen mit möglichst wenig Einschränkungen möglich sein werden, wird gebucht. Aktuell merken wir auch einen Anstieg von Reisen innerhalb Österreichs. Vor allem Unterkünfte in der Nähe von Seen sind gefragt."
Urlaub am See stark nachgefragt
Und tatsächlich: Die meisten Nachfrage zum Thema Urlaub in Österreich ist in den Seengebieten zu verzeihen: Das zeigen auch die Zugriffe der Österreicher auf der Website des Marktführers. Bereits letztes Jahr verzeichnete TUI man eine Steigung der Österreich-Buchungen. Auch der allgemeine Google-Suchverlauf im Jahr 2020 lässt erkennen, dass das Suchinteresse an Urlaub am See von April bis in den Sommer kontinuierlich gestiegen ist. „Besonders die Unterkünfte direkt an den Seen werden stark nachgefragt und sind schnell vergriffen“, sagt David Szabo, Head of Operations TUI Österreich. TUI erwartet auch für diesen Sommer verstärkte Buchungen. Mit Stornomöglichkeiten bis zum Anreisetag um 18 Uhr will das Unternehmen die Urlaubsplanung besonders flexibel halten. Mit einem Gratis-Versicherungsschutz Covid-Protect sind die Kunden außerdem während der Reise gegen mögliche Kosten durch eine Corona Erkrankung abgesichert.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.