Dusek holt Gold
Die zehnte Medaille bei der Snowboard-WM für Österreich
Der 26-jährige Jakob Dusek holte Gold bei der Weltmeisterschaft in Georgien am Mittwoch im Snowboardcross-Bewerb. Der Niederösterreicher setzte sich gegen den Deutschen Martin Nörl durch und gewann seine erste Medaille. Der zweite Österreicher, Alessandro Hämmerle, musste sich nach seinem Olympiasieg im heutigen Bewerb mit dem vierten Platz zufrieden geben.
ÖSTERREICH. Bis Dusek jubeln durfte, verging einiges an Zeit, da nicht sofort klar war, wer den ersten Platz gemacht hatte. Nach Fotofinish stand fest, dass der Niederösterreicher das Rennen für sich entschieden hatte. Das ÖSV-Team kann sich also über seine zehnte Medaille bei der WM freuen. "Ich wusste, dass ich schnell sein kann und hatte natürlich auch Glück im Finale. Unglaublich! Wenn’s laft, dann laft’s", sagte Dusek im ORF-Interview.
Dusek: "Es zahlt sich aus"
"Ich habe gesehen, dass ich vor dem Martin über der Ziellinie war. Ich musste zwar von außen starten, aber ich habe mich im Windschatten gehalten und wusste, dass hinten noch was möglich ist. Das hat es dann entschieden. Martin hat mich von hinten nicht kommen gesehen", erzählt der WM-Sieger. "Zum Glück bin ich nur fünf Zentimeter neben Alessandro vorbeigefahren bei seinem Sturz. Mein Leben dreht sich seit 15 Jahren nur um Snowboard, immer nur Training und Rennen, aber es zahlt sich aus. Es waren schöne Momente! Ich freue mich schon, mit meiner Familie reden zu können."
Auch Niederösterreichs Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) freut sich mit dem Gold-Gewinner: "Ehrgeiz, Zielstrebigkeit, Konsequenz und ganz besonders auch viel Freude an seinem Sport - das zeichnet Jakob Dusek aus. Wir freuen uns sehr mit ihm und sind unglaublich stolz auf diesen großartigen jungen Sportler!"
Hämmerle sauer über Entscheidung
Der 29-jährige Vorarlberger Hämmerle ging ebenfalls im Snowboardcross an den Start. Im Rennverlauf wurde er von Nörl geschnitten und erreichte nach einer nicht unumstrittenen Entscheidung den vierten Platz. "Es ist ein kompletter Schwachsinn, wenn sich die Linie der Jury immer ändert. Entweder es ist ein Foul oder nicht, egal, ob es eine WM ist", sagte der Olympiasieger von Peking. "Ich meine, ich führe das ganze Rennen und werde dann einfach umgefahren. Das ist ein Witz! Es war eine kleine Berührung, als Fahrer sieht man das besser als im Fernsehen."
Er sei dennoch zufrieden nach seiner Gehirnerschütterung beim Training Mitte Jänner Teil des großen Finales gewesen zu sein. Ganz ungefährlich war die Situation dennoch nicht: "Aber ich bin eh noch gut davongekommen, als ich am Boden gelegen bin und zwei Leute fliegen auf mich zu. So gesehen, ist es nicht schlimm, dass ich keine Medaille habe." Er sei froh, dass sein Teamkollege den Sieg holen konnte, denn am Ende siege die Sportlichkeit.
Sein Bruder Luca Hämmerle schaffte es nicht über das Achtelfinale hinaus. Vom ÖSV gab es nach dem Rennen einen schriftlichen Protest. "Das war ein Deja-vu, weil wir das schon einmal hatten, damals auch mit Alessandro. Das ist ‚Crossing the Line‘ und führt zu einem Sturz", sagte ÖSV-Trainer Thomas Greil. Es sei bitter, dass die Jury das Vorgehen als in Ordnung entschied.
Zerkhold auf Rang 13
Pia Zerkhold aus Niederösterreich schaffte es in ihrem Viertelfinal-Lauf im Snowboardcross nur auf vierten Platz und war nach dem geteilten 13. Endrang "sehr enttäuscht, ich hätte mir mehr erwartet. Im Training ist es sehr gut gelaufen. Es ist oft so, dass es knapp nicht reicht. Nach meiner Verletzung fehlen mir die guten Trainingstage."
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