Fehlende Koordination
A1 machen chaotische Bauaktivitäten zu schaffen

Ob Breitbandausbau, Gas oder Strom: Immer wird irgendwo aufgegraben. | Foto: Symbolbild: Unsplash
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Beim Telekomanbieter A1, der für das vergangene Jahr ein fünfprozentiges Wachstum beim Umsatz verzeichnet und europaweit wegen seines niedrigen Verschuldungsrads als am besten geranktes Telekomunternehmen gilt, wünscht man sich von der Politik einmal mehr eine vereinheitlichte Koordination der Bauaktivitäten in den Gemeinden, etwa über Kataster. Ziel ist ein weniger chaotisches Vorgehen bei Grabungen für einen rascheren Ausbau der Telekom-Netze. Auch sonst gibt es einen Wunschzettel für die nächste Regierung.

ÖSTERREICH. "Da wird aufgegraben, wieder zugegraben, um dann wieder aufzugraben", erinnert A1-Vorsitzender Thomas Arnoldner an die Situation auf den heimischen Straßen vor Journalistinnen und Journalisten. Gemeint ist die Tätigkeit im Tiefbau für die Verlegung von Strom, Gas oder Telekom-Kabeln in Österreich.

Schuld daran ist ein fehlendes, digitales Bau-Kataster, in dem geplante Bauprojekte eingetragen werden bzw. auch eine zentrale Anlaufstelle. Eine nicht koordinierte Vorgehensweise im Tiefbau sei nicht nur kostenintensiv, sondern verzögere den Infrastrukturausbau enorm. Die Baustellenaktivitäten bedeuten nicht zuletzt auch eine hohe Belästigung der Anrainer - man brauche nur bewusst die Baustellen beobachten, verweist Arnoldner auf die Situation im Sommer. 

Trotz der unkoordinierten Aktivitäten hat A1 im Vorjahr in der Gruppe eine Milliarde Euro in den Glasfaserausbau investiert, 60 Prozent davon in Österreich. Von der neuen Regierung wünscht man sich entsprechende Rahmenbedingungen – und das auch punkto Entbürokratisierung. Verschiedenste Regelungen, wie die Digitalrechtsakte, sind in unterschiedlichen Ressorts und Behörden angesiedelt. Auch hier könnte man viele Kosten und Zeit sparen, um die verschiedenen Zuständigkeiten zu vereinheitlichen. 

Förderungen für Haushalte gewünscht

Auch wünscht man sich bei A1 eine neue Form der Förderungen aus öffentlicher Hand für den Mobilfunk-Ausbau – hier sollten Mittel aus der Ausbauförderung in die Anwenderförderung verlegt werden, sprich: weniger Förderungen für die Telekom-Anbieter, dafür Förderungen für die Haushalte. Damit könnten für die Kunden Anreize geschaffen werden, auf schnellere Datenleitungen umzusteigen, ähnlich wie bei den Förderungen für den Ausbau der Photovoltaik. Derzeit gebe es solche Anwender-Förderungen im Telekom-Bereich nur für Schulen und KMU. In sieben niederösterreichischen Pilotgemeinden werde gerade eine gezielte Misch-Förderung in Haushalten getestet.

Große Herausforderungen

Neben der fehlenden Koordination der Bautätigkeiten und der Bürokratie machen die hohen Energiekosten dem Telekom-Anbieter zu schaffen, die in der Gesamtgruppe seit Beginn des Ukraine-Krieges um 27 Prozent gestiegen sind. Große Herausforderungen bedeuten auch die hohen Kosten im Personalbereich, die rund 50 Prozent der Gesamtkosten ausmachen. Als größter Dienstleister im IT-Bereich kämpft das Unternehmen, so wie alle IT-Dienstleister, vor allem mit den großen Herausforderungen im Bereich Cybersecurity.  Im Vorjahr hat man hier zwischen 40 Millionen und 50 Millionen Euro investiert.

CEO der A1 Telekom Austria Group, Thomas Arnoldner, wünscht sich neue politische Rahmenbedingungen für Telekomunternehmen | Foto: ORF
  • CEO der A1 Telekom Austria Group, Thomas Arnoldner, wünscht sich neue politische Rahmenbedingungen für Telekomunternehmen
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Investitionen in Nachhaltigkeit

Das Telekomunternehmen ist stolz auf seinen Schwerpunkt im Bereich Nachhaltigkeit: Arnoldner und A1-Chef Markus Grausam verweisen auf die Reduktion der CO2 Emissionen um zuletzt 13 Prozent - und das, obwohl der Anstieg des Datenvolumens, der auch mit einem intensiven Energieverbrauch verbunden ist, um 26 Prozent gestiegen ist. Das habe auch mit dem Fokus auf Glasfaser zu tun, welche energieeffizienter als Kupfernetze ist. Pro Kopf liege der Datenverbrauch aktuell im Schnitt bei 500 Gigabyte, im Smartphone-Bereich bei 20 bis 30 Gigabyte.

Mehr dazu:

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