Ärztemangel: Umfrage zeigt große Angst auf dem Land

ÖÄK-Vizepräsident Steinhart: „Schon jetzt gibt es weniger Kassen-Fachärzte, als eigentlich gebraucht würden. Gleichzeitig sollen die Ordinationen Leistungen der Spitalsambulanzen übernehmen – das wird sich nicht ausgehen.“ | Foto: ÖÄK-Noll
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  • ÖÄK-Vizepräsident Steinhart: „Schon jetzt gibt es weniger Kassen-Fachärzte, als eigentlich gebraucht würden. Gleichzeitig sollen die Ordinationen Leistungen der Spitalsambulanzen übernehmen – das wird sich nicht ausgehen.“
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Zu den Details. Knapp 58 Prozent finden, dass sich ihr Arzt genug Zeit für sie nimmt, obwohl sie den Druck wahrnehmen, unter dem die Kassenärzte stehen. Dazu ÖÄK-Vizepräsident Johannes Steinhart: „Das zeigt, wie engagiert in den Ordinationen gearbeitet wird. Aber das System ist am Kippen. Stichwort: Überalterung und Nachwuchsmangel.“

Medikamente direkt beim Hausarzt sind gefragt

Und wie wichtig ist es, gerade auf dem Land Medikamente direkt beim Hausarzt beziehen zu können? Mehr als die Hälfte will sie gleich beim Hausarzt beziehen. Für ÖÄK-Landärzte-Sprecher Gert Wiegele eine klare Botschaft: „Das zeigt, wie wichtig es ist, die Hausapotheken endlich gesetzlich abzusichern, denn ohne Hausapotheke sind viele Landarzt-Stellen in Gefahr.“

Rund 71 Prozent erreichen den nächstgelegenen Praktischen Arzt zu Fuß

Und wie sieht es mit Erreichbarkeit des nächstgelegenen Arztes aus? Rund 71 Prozent erreichen den nächstgelegenen praktischen Arzt zu Fuß. Bei den nächstgelegenen Fachärzten ist es nahezu umgekehrt. Fast drei Viertel aller Patienten, die öfters zum Facharzt müssen, sind auf Verkehrsmittel angewiesen. Für Vizepräsident Steinhart steht fest: „Schon jetzt gibt es weniger Kassen-Fachärzte, als eigentlich gebraucht würden. Gleichzeitig sollen die Ordinationen Leistungen der Spitalsambulanzen übernehmen – das wird sich nicht ausgehen.“

Am meisten wird von einem Arzt soziale Kompetenz erwartet

Weitere Ergebnisse der Umfrage: Wenn Fachärzte im Ort vermisst werden, dann am meisten Hautärzte, Augenärzte und Internisten. Am wichtigsten ist den befragten Personen, dass ihr Arzt über Einfühlungsvermögen und menschliche Nähe verfügt (rund 97 Prozent). Rund 92 Prozent der Befragten finden es auch wichtig, dass der Arzt ins Haus kommt und dass er sich so oder so viel Zeit nimmt (rund 94 Prozent).

81 Prozent befürchten, dass der Ärztemangel zunehmen wird

Eines zeigt die Umfrage auch: Die generelle Zufriedenheit mit den Zuständen in den Ordinationen ist hoch. Allerdings befürchten auch über 81 Prozent, dass der Ärztemangel auf dem Land noch gravierender werden wird. Als Hauptursachen dafür sehen die Befragten die bürokratische Überlastung für die Kassenärzte (rund 86 Prozent), dass die Kassen zu wenige Verträge vergeben (rund 83 Prozent) und die für die Ärzte anstrengende Arbeit mit den Bereitschafts- und Nachtdiensten (knapp 80 Prozent).

Und hier geht es zu der Umfrage:

Die Umfrage geht weiter. Machen Sie mit!
Wie weit haben Sie es bis zu Ihrem Hausarzt? Sind Sie zufrieden mit der ärztlichen Versorgung in Ihrem Umfeld? Nehmen Sie sich fünf Minuten Zeit und machen Sie mit der unserer großen Leser-Umfrage.

ÖÄK-Vizepräsident Steinhart: „Schon jetzt gibt es weniger Kassen-Fachärzte, als eigentlich gebraucht würden. Gleichzeitig sollen die Ordinationen Leistungen der Spitalsambulanzen übernehmen – das wird sich nicht ausgehen.“ | Foto: ÖÄK-Noll
ÖÄK-Landärzte-Sprecher Wiegele: „Das zeigt, wie wichtig es ist, die Hausapotheken endlich gesetzlich abzusichern, denn ohne Hausapotheke sind viele Landarzt-Stellen in Gefahr.“ | Foto: ÖÄK-Zeitler

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