Senkung der Energiepreise
Arbeiterkammer und E-Control kritisieren Chaos
Die Arbeiterkammer kritisiert zu viel Bürokratie der heimischen Energieanbieter bei den Preissenkungen für Strom und Gas. Die Kunden müssten weiterhin Preise vergleichen und sich mit Tarifänderungen auseinandersetzen, so die Kritik. Die Arbeiterkammer fordert daher pauschale Preissenkungen in den Bestandsverträgen. Das sei laut E-Control in der Praxis schwer umzusetzen, berichtet das Morgenjournal. Allgemein wird aber mehr Transparenz von den Energieanbietern eingemahnt.
ÖSTERREICH. Endlich senken die Energieanbieter ihre Preise, doch für viele Kunden bedeutet das: Lesen komplizierter Schriftstücke, oder in Online-Portalen nach Einstellungen suchen. Für die Arbeiterkammer laufen die Preissenkungen chaotisch ab. "Wir hätten gerne echte Preissenkungen in diesen Bestandsverträgen, damit wirklich alle Kunden und Kundinnen erreicht werden", so Brichta-Hartmann Christina, Energiepreisexpertin bei der Arbeiterkammer.
Stattdessen schicken manche günstigere Verträge ohne Bindung aus, andere bieten rabattierte Verträge an, wo dann auch der Arbeitspreis höher ist als bisher und mit Gratis-Energietagen kompensiert wird. Die Arbeiterkammer sieht diese Praxis als reine Geschäftspolitik. "Vor der Energiekrise sind die Preise einfach angepasst worden, erinnert die AK-Expertin. Die Lage war übersichtlich und so sollte es wieder sein."
Mangelnde Rechtssicherheit und Transparenz
Auch E-Control-Vorstand Wolfgang Urbantschitsch kritisierte, dass die Preissenkungen häufig nur in Form von Rabatten oder Sonderangeboten angeboten würden. Aufholbedarf gebe es bei der Kommunikation der Energieversorger, die "alles andere als transparent" sei. "Würden diese Rabatte wieder wegfallen, dann kommt man erst recht wieder zurück auf den hohen Preis."
Eine pauschale Preisänderung in bestehenden Verträgen sei wahrscheinlich für die Energieunternehmen aber relativ schwierig umzusetzen, kommentierte Urbantschitsch diese Taktik der Unternehmen. Zudem vermissen Unternehmen für Preisanpassungen gewisse Rechtssicherheiten. Es sei für die Unternehmen nicht einfach, einen Weg zu finden, "damit man in rechtssicherer Weise die Preise anpasst".
Die SPÖ macht für die chaotischen und langsamen Preissenkungen die Regierung verantwortlich, „weil die von Anfang an dabei versagt hat, regulierend in den Markt einzugreifen und es auch nicht geschafft hat, eine funktionierende Marktaufsicht für Transparenz und Wettbewerb sicherzustellen“, heißt es in einer Aussendung.
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