Branchenvertretung kritisiert
Bundesländer bremsen bei Windkraftausbau

Etwa 150 Windräder müssten für die Ausbauziele bis 2030 jedes Jahr neu gebaut werden. | Foto: W.E.B
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  • Etwa 150 Windräder müssten für die Ausbauziele bis 2030 jedes Jahr neu gebaut werden.
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Nur ein geringer Anteil von zwölf Prozent des gesamten Strombedarfs in Österreich wird derzeit durch Windenergie erzeugt. Die Interessensgemeinschaft Windkraft in Österreich bemängelt, dass gesetzliche Barrieren die Preise erhöhen und einige Bundesländer den Ausbau von Windkraftanlagen sogar behindern.

ÖSTERREICH. Der Großteil der Windkraftanlagen befindet sich derzeit in Ostösterreich, mit über 800 in Niederösterreich und etwa 450 im Burgenland. Die Situation in den westlichen Bundesländern ist jedoch ganz anders, insbesondere in Bezug auf die Flächenwidmung für Windenergieanlagen, wo kaum Fortschritte erzielt werden, beklagt Geschäftsführer Stefan Moidl von der IG Windkraft am Dienstag bei einer Pressekonferenz. "Das sind nur Studien gemacht worden und Bekenntnisse erfolgt, aber kein einziges Gesetz geändert worden, das ja für die Bewilligungsverfahren dann bestimmend ist."

Deswegen braucht es Anpassungen und eben die ausreichenden Ressourcen an Juristen, Sachverständigen in den Behörden, um diese Bewilligungsverfahren auch abzuwickeln. Meudl rechnet damit, dass im Jahr 2030 ein Viertel des gesamten Strombedarfs durch Windkraft abgedeckt wird.

Der Aubau der Windkraft stößt immer wieder auf Widerstände, etwa von Lokal- und Regionalpolitikern oder von Bürgerinitiativen. | Foto: W.E.B
  • Der Aubau der Windkraft stößt immer wieder auf Widerstände, etwa von Lokal- und Regionalpolitikern oder von Bürgerinitiativen.
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150 Anlagen jährlich notwendig

Österreich strebt an, bis 2030 seinen gesamten Strom aus erneuerbaren Energiequellen zu erzeugen. Um dieses Ziel zu erreichen, sind jährlich etwa 150 zusätzliche Windkraftanlagen mit einer Leistung von jeweils 1000 Megawatt erforderlich. Dies sei durchaus realistisch, betonte Fritz Herzog, Obmann der IG Windkraft, jedoch nur möglich, wenn die Bundesländer eine aktive Rolle beim Ausbau der Windenergie übernehmen. Bereits rund 300 neue Windkraftanlagen seien entweder genehmigt oder befänden sich im Genehmigungsverfahren. 

In Deutschland etwa würde die Flächenausweisung für den Windkraftausbau bis 2040 bereits in wenigen Jahren erfolgen. Damit hätte die Windbranche Zeit, die Projekte in den nächsten 15 Jahren schrittweise zu entwickeln und müsse nicht wie in der Vergangenheit durch die „Stop-and-Go-Politik“ auf Länderebene um die „wenigen scheibchenweise neu freigegebenen“ Flächen ringen.

12 Prozent des Strombedarfs

Derzeit erzeugen nach Angaben der IG Windkraft gut 1.430 Anlagen 3.875 Megawattstunden Leistung und decken damit 12 Prozent des österreichischen Strombedarfs. Genutzt werden dafür 0,2 Prozent der Fläche Österreichs.


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