Causa Signa
Ex-Berater wirft Benko Spionage vor und fordert Millionen
- In der Affäre rund um den insolventen Signa-Konzern erhebt der frühere Berater und Investor Dieter Berninghaus schwere Vorwürfe gegen Gründer René Benko.
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Ex-Signa-Berater Dieter Berninghaus fordert 115 Millionen Euro von René Benko und wirft ihm vor, ihn und seine Familie durch einen ausländischen Privatermittler bespitzelt zu haben. Laut Berninghaus wurden dabei persönliche Dokumente entwendet und sogar Spionagesoftware auf Familiengeräten installiert.
ÖSTERREICH. In der Affäre rund um den insolventen Signa-Konzern erhebt der frühere Berater und Investor Dieter Berninghaus schwere Vorwürfe gegen den Gründer René Benko. Wie Berninghaus dem Schweizer Wirtschaftsmagazin Bilanz erklärte, fordert er 115 Millionen Euro – eine Forderung, die gegen die Familie Benko Privatstiftung gerichtet sei. Zudem beschuldigt er den inhaftierten Tiroler, ihn und seine Familie über Monate hinweg durch einen Privatermittler bespitzelt haben zu lassen.
Die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) ermittelt derzeit gegen Benko und mehr als ein Dutzend weiterer Personen wegen schweren Betrugs, betrügerischem Bankrott, Untreue, Förderungsmissbrauchs und Gläubigerbegünstigung. Die Signa Holding hatte Ende 2023 Insolvenz angemeldet.
Benko befindet sich seit dem 24. Jänner 2025 in Untersuchungshaft. Der erste Strafprozess gegen ihn soll am 14. und 15. Oktober am Landesgericht Innsbruck stattfinden. Es gilt die Unschuldsvermutung.
- Benko befindet sich seit dem 24. Jänner 2025 in Untersuchungshaft. Der erste Strafprozess gegen ihn soll am 14. und 15. Oktober am Landesgericht Innsbruck stattfinden. Es gilt die Unschuldsvermutung.
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"Bespitzelung auch während Krebserkrankung"
Dieter Berninghaus war im Mai 2023 aufgrund einer Krebserkrankung aus der Signa-Gruppe ausgeschieden. Nun berichtet er von massiven Eingriffen in seine Privatsphäre. Laut seinen Aussagen wurde er – ebenso wie seine Familie – ab spätestens Februar 2023 durch einen ausländischen Privatermittler überwacht.
"Offensichtlich wurden meine Familie und ich dabei nicht nur in unserem Zuhause am Zürichsee bespitzelt, sondern auch in unserem Familiendomizil in Frankreich sowie in Florida, wo ich einen Teil meiner Rekonvaleszenz verbracht habe", sagte Berninghaus im Interview. Die Überwachung sei sogar während seiner medizinischen Behandlung weitergeführt worden.
Entwendete Dokumente und Spionagesoftware
Besonders brisant: Berninghaus behauptet, dass dem Privatermittler auch persönlichste Unterlagen in die Hände gefallen seien – darunter Depotauszüge, Rechnungen und vertrauliche Kommunikation mit Dienstleistern. "Sie sind offenbar in dem Dossier des ausländischen Privatermittlers bei Benko gefunden worden – unfassbar", so Berninghaus.
Zudem soll Überwachungssoftware auf iPads der Familie installiert worden sein. Ob der ehemalige Signa-Manager Strafanzeige stellen wird, ließ er offen: "Die Priorität liegt nach dieser schlimmen Erfahrung darauf, die Familie weiter zu schützen. Meine Frau wurde eh schon bedroht." In einem besonders bedrohlichen Vorfall sei eine anonyme Drohpostkarte im Briefkasten der Familie gelandet.
Nicht anerkannte Forderungen
Berninghaus ist einer von zahlreichen Gläubigern, deren Forderungen im Insolvenzverfahren nicht anerkannt wurden. "Der Insolvenzverwalter hat bei allen Gläubigern 98 Prozent der Ansprüche nicht anerkannt. Auch bei mir", erklärte er.
- Berninghaus ist einer von zahlreichen Gläubigern, deren Forderungen im Insolvenzverfahren nicht anerkannt wurden. "Der Insolvenzverwalter hat bei allen Gläubigern 98 Prozent der Ansprüche nicht anerkannt. Auch bei mir", erklärte er.
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Der Manager war 2016 bei Signa eingestiegen. Zuvor hatte er unter anderem leitende Funktionen beim Schweizer Handelskonzern Migros inne.
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