Arbeitsminister stellt neues Tool vor
Fachkräftebarometer soll Betrieben helfen

Arbeitsminister Martin Kocher kündigte ein "Fachkräftebarometer" an. | Foto: Markus Spitzauer
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Der Fachkräftebedarf in gewissen Berufssparten stellt eine der Herausforderungen am Arbeitsmarkt dar. Mit einem "Fachkräftebarometer" will das Arbeitsministerium und Statistik Austria die Arbeitsmarktlage mittels Online-Tool abbilden.

ÖSTERREICH. Arbeitsminister Martin Kocher (ÖVP) und Statistik Austria-Generaldirektor Tobias Thomas erwarten, dass sich das Facharbeiterproblem in den nächsten Jahren auch wegen der demografischen Entwicklung verschärfen wird. So werde das Bevölkerungswachstum fast ausschließlich bei der Altersklasse 50plus stattfinden. 

Ziel des Projekts "Fachkräftebarometers", das die beiden am Donnerstag vorstellten, ist es, eine Art "Nachschlageplattform" zu schaffen, welche die Fachkräftesituation im Land sowohl auf Angebots- als auch auf Nachfrageseite leicht zugänglich abbildet.

Fachkräftebarometer erst 2023 öffentlich zugänglich

 
Erste Ergebnisse soll es im Mai geben, für die Öffentlichkeit zugänglich wird das Barometer allerdings erst Anfang nächsten Jahres sein. Bis dahin müssen sich Interessenten mit den "Stellenandrangziffern" des AMS oder den Fachkräfteradar der Wirtschaftskammer begnügen. "Bei der Datenlandschaft gibt es noch deutlich Luft nach oben", so Thomas am Donnerstag. Als Beispiel nannte er die offenen Stellen im 3. Quartal des Vorjahres, wo die Zahlen der Statistik Austria um rund 50.000 höher lagen als beim AMS, weil dort eben nicht alle verfügbaren Jobs gemeldet werden.

Der AMS-Algorithmus zur Ermittlung von Arbeitsmarktchancen von Arbeitslosen wurde ausgesetzt, weil die Datenschutzbehörde den Fall vor den Verwaltungsgerichtshof gebracht hatte.

Förderung für Projekte zur Weiterentwicklung der Lehrlingsausbildung

Laut Wirtschaftsministerin Margarete Schramböck (ÖVP) werden im Rahmen eines Förderaufrufs Projekte zur Weiterentwicklung der Lehrlingsausbildung öffentlich ausgeschrieben. Diese werden im Rahmen der betrieblichen Lehrstellenförderung mit insgesamt vier Millionen Euro gefördert.

Fachkräftebarometer "richtige Initiative zur richtigen Zeit"

Der Generalsekretär der Industriellenvereinigung (IV), Christoph Neumayer begrüßt die Schaffung eines Fachkräftebarometers.: "Für zahlreiche Unternehmen im produzierenden Bereich und den mit ihm verbundenen Sektoren ist es schon jetzt kaum bis gar nicht möglich, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit den erforderlichen Qualifikationen, insbesondere im technischen Bereich, zu finden. Der von Bundesminister Kocher angekündigte ‚Projektstart Fachkräftebarometer‘ ist daher eine richtige Initiative zur richtigen Zeit“, betonte Neumayer. Laut IV-Umfrage sei die Verfügbarkeit von qualifiziertem Personal für zwei von drei Betrieben in der Industrie das absolute Top-Thema in den nächsten Jahren.

Auch die Arbeiterkammer begrüßt die von Kocher präsentierte Maßnahme des Fachkräftebarometers. Eine Versachlichung der Debatte über den von vielen behaupteten Mangel an fachlich gut ausgebildeten ArbeitnehmerInnen sei dringend notwendig. Der Arbeitsminister komme damit einer langjährigen Forderung der AK nach. Bedauernswert sei allerdings, dass diese Versachlichung erst in einem Jahr zu erwarten sei.

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Arbeitsminister Martin Kocher kündigte ein "Fachkräftebarometer" an. | Foto: Markus Spitzauer
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