Gastronomischer Erfolg hängt stark vom Umfeld ab

In Wien gibt es die meisten Insolvenzen je 1.000 Einwohner, trotz hervorragender Infrastruktur. Niederösterreich weist den niedrigsten Wert auf.  | Foto: Schiffer
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  • In Wien gibt es die meisten Insolvenzen je 1.000 Einwohner, trotz hervorragender Infrastruktur. Niederösterreich weist den niedrigsten Wert auf.
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In Österreich gibt es mehr als 44.000 Gastronomiebetriebe. Damit diese bestehen können, sind Geschäfte, Arbeitsplätze und eine gute Verkehrsanbindung in der Nähe entscheidend, wie eine Analyse vom Kreditschutzverband KSV1870 und Regio Plan Consulting aufzeigt.

ÖSTERREICH. Obwohl die Zahl der Gastronomiebetriebe 2023 mit knapp 44.100 fast konstant geblieben ist, zeigt eine Standortanalyse von KSV1870 und RegioPlan Consulting, dass eine gute Infrastruktur in der Umgebung der Schlüssel zum wirtschaftlichen Erfolg ist. Besonders in peripheren Gebieten und rund um die Landeshauptstädte gibt es viele Insolvenzen. Im Jahr 2023 meldeten 662 Betriebe Insolvenz an, was einem Anstieg von 18,4 % gegenüber 2022 entspricht.

Insolvenzen gesunken

Hohe Energie- und Lebensmittelkosten, steigende Mieten und veränderte Konsumausgaben der Privathaushalte belasten die Gastronomie. Trotz eines leichten Rückgangs der Betriebe um 1,4 Prozent gegenüber 2022 bleibt die Zahl der Betriebe seit 2020 konstant zwischen 44.000 und 45.000. Karl-Heinz Götze von KSV1870 betont, dass viele Insolvenzen nicht zur Schließung führen und es auch viele Neugründungen, vor allem im städtischen Bereich, gibt. Verglichen mit 2019 sind die Insolvenzen um 6,2 Prozent gesunken, was auf eine Normalisierung der Dynamik hinweist. Dennoch befindet sich die Branche im Wandel, da neue Konzepte und eine hohe Preissensibilität gefragt sind. Preissteigerungen könnten Insolvenzen verhindern.

Ballungsräume gewinnen

Eine intakte Infrastruktur spielt eine entscheidende Rolle für das Überleben von Gastronomiebetrieben. In Regionen mit vielen Geschäften, Kultur- und Freizeitangeboten sowie Touristenattraktionen sind die Chancen besser. Romina Jenei von RegioPlan erklärt, dass die Konsumenten Orte mit vielen Angeboten bevorzugen, wodurch Gastronomen und Gemeinden profitieren. Der Trend geht zu kurzen Wegen und Agglomeration. In ländlichen Regionen mit schlechter Infrastruktur ist das "Gastrosterben" deutlich, aber in urbanen Zentren besteht es nicht. Es zeigt sich eine Verlagerung in lebhafte Ballungsräume.

In Vorarlberg reges Gastroleben

Touristische Regionen und Städte verzeichnen eine höhere Gründungsrate, während Schließungen und Insolvenzen in peripheren Lagen häufiger sind. In der Analyse von KSV1870 und RegioPlan Consulting wurden Betriebe mit mindestens 40 Prozent gastronomischer Aktivität untersucht, einschließlich klassischer Restaurants, Hotelrestaurants und Straßenverkaufsstellen. Was das Verhältnis Gründungen zu Schließungen betrifft, liegt Vorarlberg mit einem Wert von 1:1,1 an erster Stelle. Bedeutet: Auf eine Schließung kommen 1,1 Gründungen. Dahinter folgen Oberösterreich (1,01) und Salzburg (0,99). Am Ende liegen das Burgenland (0,80), die Steiermark (0,79) und Kärnten (0,78). 

Wien mit meisten Insolvenzen

Die Einwohnerzahl und Arbeitsplätze einer Region sind ebenfalls entscheidend für den gastronomischen Erfolg. Mehr Menschen bedeuten potenziell mehr Kunden, aber auch mehr Konkurrenz. In Wien gibt es die meisten Insolvenzen je 1.000 Einwohner, trotz hervorragender Infrastruktur. Niederösterreich weist den niedrigsten Wert auf. Österreichs Gastronomielandschaft ist vielfältig und regional unterschiedlich, beeinflusst durch lokale Besonderheiten und Fördermaßnahmen.

In der Analyse von KSV1870 und RegioPlan Consulting wurden Betriebe mit mindestens 40 Prozent gastronomischer Aktivität untersucht, einschließlich klassischer Restaurants, Hotelrestaurants und Straßenverkaufsstellen.

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