Holzbranche braucht mehr Holz
Trotz einer leichten Produktionssteigerung hat die Holzindustrie weiter Beschäftigte abgebaut. Die Sägeindustrie will mehr Holz aus heimischen Forstbetrieben ernten, um verlorene Marktanteile zurückzugewinnen.
ÖSTERREICH. Die österreichische Holzindustrie atmet auf. Erstmals seit 2012 verzeichnete sie im vergangenen Jahr eine Produktionssteigerung, die fast fünf Prozent betrug. Sie erreichte somit ein Volumen von 7,5 Milliarden Euro. "Die wirtschaftliche Talsohle ist durchschritten", sagte Erich Wiesner, Obmann des Fachverbandes Holzindustrie, im Rahmen der Pressekonferenz zur Jahresbilanz.
Exporte legen zu
Auch die Exporte konnten gegenüber dem Vorjahr um über zwei Prozent zulegen. Wichtigste Exportmärkte der stark außenhandelsorientierten Branche mit einer Exportquote von 66 Prozent sind Deutschland und Italien. Die Handelsbilanz legte erneut um über fünf Prozent auf 1,23 Milliarden Euro zu.
Sägewerke brauchen mehr Rohstoff
Dennoch mahnte Wiesner, dass es weiterer Anstrengungen bedürfe, um den Aufwärtstrend zu stärken. Die Zahl der Beschäftigten ist 2015 um rund 1.000 auf 25.484 zurückgegangen. Die Holzindustrie ist vor allem in strukturschwachen Gebieten ein bedeutender Arbeitgeber. Die Sägeindustrie, die mit über 1.000 Betrieben die bedeutendste Sparte von den insgesamt über 1.300 aktiven Mitgliedern darstellt, fordert etwa mehr Rohstoff.
Ziel: 22 Millionen Erntefestmeter
So seien die Produktionsstätten der Holzindustrie nur zu zwei Drittel ausgelastet, betont Herbert Jöbstl, Vorsitzender der Sägeindustrie. Sie verliere seit Jahren internationale Marktanteile an Mitbewerber in Nordeuropa und Amerika. "Unser definiertes Ziel lautet: 22 Millionen Erntefestmeter. Derzeit liegen wir 25 Prozent vom Zielwert entfernt", so Jöbstl. Potenzial sieht der Verband im Kleinwald, der von den Waldbesitzern oft nicht professionell genutzt werde. "Nur ein genutzter Wald ist ein gesunder und 'klimafitter' Wald von morgen", sagte Jöbstl.
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