Prognose der Nationalbank
Inflation soll 2023 bei 6,9 Prozent liegen

In Hinblick auf die steigende Kerninflation prognostiziert die Oesterreichische Nationalbank (OeNB) für 2023 eine Teuerung von 6,9 Prozent. | Foto: grafikplusfoto/fotolia
3Bilder
  • In Hinblick auf die steigende Kerninflation prognostiziert die Oesterreichische Nationalbank (OeNB) für 2023 eine Teuerung von 6,9 Prozent.
  • Foto: grafikplusfoto/fotolia
  • hochgeladen von Alfred Jungwirth

Die Oesterreichische Nationalbank prognostiziert für heuer eine Teuerung von insgesamt 6,9 Prozent. Das sei vor allem auf die heimischen Preise zurückzuführen. Doch lasse sich auch eine Trendumkehr erkennen. Währenddessen kommt es im Lebensmittelhandel zu häufigeren Preiserhöhungen als zuvor.

ÖSTERREICH. In Hinblick auf die steigende Kerninflation prognostiziert die Oesterreichische Nationalbank (OeNB) für 2023 eine Teuerung von 6,9 Prozent. Das gab die OeNB heute in einer Presseaussendung bekannt. Außerdem bleibe die HVPI-Inflationsrate auch für die nächsten Jahre hoch, so Robert Holzmann, Gouverneur der Oesterreichischen Nationalbank. Demnach wird für das kommende Jahr 4,0 Prozent erwartet und für 2025 weitere 3,1 Prozent. Die Europäische Zentralbank (EZB) hat sich eine Inflationsrate von zwei Prozent zum Ziel gesetzt.

Heimischer Preisdruck

Zwar lasse heuer der Inflationsdruck der Energiepreise deutlich nach. Doch die Inflationsrate werde vermehrt vom heimischen Preisdruck bestimmt. Dieser werde unter anderem vom heftigen Anstieg der Lohnkosten verstärkt. 

So haben sich die Preise durch die Inflation verändert

Die Kerninflationsrate bezeichnet die Inflationsrate ohne Energie und Nahrungsmittel. Diese werde laut Prognose der OeNB heuer um ein Prozent auch 6,1 Prozent ansteigen. 2024 soll die Rate wieder sinken, werde jedoch bis 2025 weiterhin über ihrem langfristigen Durchschnitt liegen. Das soll auch die HVPI-Inflationsrate, also die Teuerungen betreffen. 

In den ersten beiden Monaten von 2023 war die HVPI-Inflationsrate in Österreich ungewöhnlich hoch, auch im Vergleich mit dem Euro-Raum, so die Nationalbank. Im Februar erreichte sie elf Prozent und war seit September 2022 durchgehend im zweistelligen Bereich.

Großer Unterschied zum Euro-Raum

Die starke Inflation und der große Unterschied zum Euro-Raum (8,5 Prozent) lässt sich unter anderem auch auf den Beitrag der Dienstleistungen zurückführen. Aufgrund der verzögerten Inflationsabgeltung stiegen die Arbeitnehmerentgelte heuer besonders kräftig an, was zur Beschleunigung der Inflationsrate führen wird.

Da die Inflation im Februar leicht gesunken ist (ausgehend von 11,6 Prozent im Jänner), prognostiziert die Nationalbank eine Trendumkehr. Auch die Inflationsrate für Nahrungsmittel soll in nächster Zeit laut Prognose der OeNB allmählich sinken, von 9,1 Prozent in 2023 bis 3,0 Prozent in 2025. Der Grund dafür liegt in einer Senkung der Preise von Agrarrohstoffen und der landwirtschaftlichen Produktionskosten.

Häufigere Preiserhöhungen

Die Nationalbank hat außerdem Preisdaten aus dem Onlinehandel analysiert, um Veränderungen im Preissetzungsverhalten der Unternehmen festzustellen. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass es bei Nahrungsmitteln seit Jänner 2022 öfter zu Preisänderungen kam als zuvor.

Demnach wurden die Preise für Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke bis zu dreimal häufiger verändert. Dabei lag die durchschnittliche Preiserhöhung durchwegs bei zehn Prozent. Die hohe Lebensmittelinflation ist daher auf häufigere Preiserhöhungen zurückzuführen. Im Februar stiegen die Preise für Nahrungsmittel um rund 14 Prozent. 

Die OeNB führt weiter aus, dass die Häufigkeit von Preiserhöhungen demnach nicht mehr konstant sei, wie es in Zeiten mit moderater Inflation der Fall war. Stattdessen wird sie von der aktuellen Wirtschaftsentwicklung beeinflusst.

Das könnte dich auch interessieren:

Mieten stiegen im Vorjahr um sieben Prozent
Haushaltsenergie wurde im Februar etwas günstiger
Kocher glaubt an baldigen Rückgang der Inflation
So haben sich die Preise durch die Inflation verändert

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

UP TO DATE BLEIBEN


Aktuelle Nachrichten aus Österreich auf MeinBezirk.at

Neuigkeiten aus deinem Bezirk als Push-Nachricht direkt aufs Handy

MeinBezirk auf Facebook: MeinBezirk.at/Österrreichweite Nachrichten

MeinBezirk auf Instagram: @meinbezirk.at


Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.