Pleite mit Folgen
Kika/Leiner-Kunden sitzen auf wertlosen Gutscheinen

- Nach der Eröffnung des Kika/Leiner-Insolvenzverfahrens vergangene Woche werden in den Filialen des Möbelhauses keine Gutscheine mehr angenommen.
- Foto: kika/leiner
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Aufgrund der Insolvenz sind kikaLeiner-Gutscheine ungültig geworden, heißt es vom Unternehmen am Montag. Betroffene können ihre Ansprüche nur noch im Insolvenzverfahren geltend machen.
ÖSTERREICH. Der österreichische Möbelriese Kika/Leiner hat wie berichtet erneut Insolvenz angemeldet. Trotz aller Bemühungen war eine Rettung des Unternehmens wohl nicht möglich. 1.400 Jobs stehen nun auf dem Spiel.
Gutscheine verlieren ihren Wert
Die erneute Insolvenz des Möbelhauses Kika/Leiner hat weitreichende Folgen für Kunden und Mitarbeiter. Eine der unmittelbarsten Auswirkungen für Kunden ist die Nichtannahme von Gutscheinen in den Kika/Leiner-Filialen. Besitzer offener Gutscheine müssen nun den ausstehenden Betrag als Insolvenzforderung anmelden, wobei sie lediglich mit einer Rückzahlung der im Verfahren festgelegten Quote rechnen können - nicht mit dem vollen Gutscheinwert.
Kompliziertes Verfahren für Forderungsanmeldungen
Die Anmeldung einer Forderung ist mit einer Gebühr von 25 Euro verbunden. Der Verein für Konsumenteninformation rät, bei geringwertigen Gutscheinen sorgfältig abzuwägen, ob sich eine Anmeldung angesichts der Kosten und der zu erwartenden reduzierten Rückzahlung lohnt. Gläubiger haben bis zum 10. Januar 2025 Zeit, ihre Forderungen anzumelden.

- Im Rahmen des Sanierungsverfahrens wuden 23 der insgesamt 40 kika/Leiner-Filialen mit Ende Juli 2023 österreichweit geschlossen.
- Foto: APA-Grafik / picturedesk.com
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Besonders problematisch ist die Situation für Kunden, die Anzahlungen für größere Anschaffungen wie Küchen geleistet haben. Hier hängt das weitere Vorgehen von der Entscheidung des Insolvenzverwalters ab. Tritt dieser in bestehende Verträge ein, erhalten Kunden die volle Ware gegen Zahlung des vollen Preises. Andernfalls wird die Anzahlung zur Insolvenzforderung.
XXXLutz bietet Unterstützung an
In dieser unsicheren Lage hat der Konkurrent XXXLutz angekündigt, offene KikaLeiner-Kundenaufträge möglicherweise kostenneutral zu übernehmen. Details zu diesem Angebot stehen noch aus.
Die aktuelle Insolvenz ist bereits die zweite innerhalb von zwei Jahren für KikaLeiner. Nach der Zahlungsunfähigkeit im Jahr 2023 und dem Verkauf durch Rene Benkos Signa wurden bereits 23 von 40 Filialen geschlossen und 1500 Mitarbeiter entlassen. Nun stehen die verbliebenen 17 Filialen mit 1400 Mitarbeitern vor einer ungewissen Zukunft.



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