Rezepte gegen Arbeitslosigkeit
Neues Kurzarbeitsmodell und Pilotprojekte

Die wichtigste Maßnahme ist für Arbeitsminister Kocher derzeit die Corona-Joboffensive.  | Foto: Martin Wurglits
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Bei einem Arbeitsmarktgipfel zwischen Wirtschaftskammer und Arbeitsminister Martin Kocher wurden am Montag Maßnahmen für Beschäftigung sowie Senkung der coronabedingt hohen Arbeitslosenzahlen und des hohen Fachkräftebedarf besprochen. Am Dienstag gibt es einen weiteren Termin. Denn: Die Kurzarbeit soll in die Verlängerung gehen. Die FPÖ vermisst klare Konezpte.

ÖSTERREICH. Die Sozialpartner wollen verschiedene Pilotprojekte für den Arbeitsmarkt ins Leben rufen oder den Ausbau bestehender Projekte vorantreiben, etwa die überregionale Arbeitskräfte-Vermittlung "Ticket2West" oder eine Umweltstiftung, um Arbeitslose im Rahmen einer Stiftung für "Green Jobs" auszubilden.

Verlängerung der Kurzarbeit

Zudem wird am Dienstag bei einem Treffen zwischen Arbeitsminister Martin Kocher (ÖVP) und den Sozialpartnern eine Verlängerung der Corona-Kurzarbeit erwartet. Die Phase 4 für die Kurzarbeit während der Coronakrise läuft ja Ende Juni aus.

"Es wäre gut, wenn es bald Planungssicherheit für die Unternehmen und die Arbeitnehmer gibt"

, meinte Kocher. Es gehe um die Balance, das aktuelle Kurzarbeitsmodell für stark von der Krise betroffene Betriebe weiter aufrecht zu halten und gleichzeitig konjunkturgerecht aus der Corona-Kurzarbeit auszusteigen, um nicht den Aufschwung zu behindern. Unternehmen hätten ein Recht auf Planungssicherheit. 

Bildung als wichtiger Baustein

Seit vergangenem Herbst hätten bereits 77.000 Arbeitslose mit einer Aus-, Fort- oder Weiterbildung begonnen. Man werde auch "eine bessere Planung des Fachkräftebedarfs brauchen", so Kocher. Da gebe es unterschiedliche Aspekte, etwa im Bereich Gesundheitsberufe, Pflege und bei "Green Jobs". 

Fachkräftemangel 

WKÖ-Präsident Mahrer warnte davor, den Fachkräftemangel zu unterschätzen. "Der könnte zu einem Bremsklotz für den Aufschwung werden." Zahlreiche Unternehmen würden nicht genügend Fachkräfte bekommen. Die Qualifizierungsfrage sei in den nächsten 18 bis 24 Monaten "besonders" wichtig, weil bestimmte Branchen nicht in "voller Erholung" zurückkommen werden, etwa der Stadttourismus, die Kongressbranche und die Luftfahrt. Mahrer will die anvisierten Arbeitsmarkt-Pilotprojekte - etwa bei Green Jobs - "extrem zügig" auf den Weg bringen. Ob man auf eine Arbeitsstiftung oder ein Spezialprogramm beim Arbeitsmarktservice (AMS) setze, sei nicht so wichtig. "Es muss sich ein echter Effekt einstellen."

Für Arbeiterkammer-Chefin Anderl ist ein Ausbau von Arbeitsstiftungen notwendig, um Arbeitslose zu qualifizieren und die Arbeitslosenzahlen zu senken.

Nicht alle Jobs können gehalten werden - Kritik der FPÖ

Arbeitsmarkt-Chef Johannes Kopf erwartet durch den einsetzenden Wirtschaftsaufschwung zwar einen Rückgang der Arbeitslosen, sagt aber auch klar, dass in der Endabrechnung nicht alle Jobs gehalten werden können.

„Diese Aussichten sind nicht beruhigend und sind keinesfalls das, was uns die Regierung mit ihrem „Comeback-Plan“ versprochen hat. Der Plan selber liegt noch nicht vor. Der Ankündigung vor über einem Monat sind bislang keine Taten gefolgt. Es ist jedoch höchste Zeit, endlich konkrete Pläne für den wirtschaftlichen und bildungspolitischen Wiederaufbau des Landes vorzulegen“, fordert FPÖ-Bundesparteiobmann Norbert Hofer, der auch darauf hinweist, dass die Coronakrise auch eine Chance und ein Weckruf sein könne, jetzt mutige Reformen anzupacken, die ohnehin schon längst umgesetzt hätten werden müssen. 

100.000 Arbeitslose weniger als im März des Vorjahrs
33 Prozent weniger Arbeitslose als im Vorjahr
Die wichtigste Maßnahme ist für Arbeitsminister Kocher derzeit die Corona-Joboffensive.  | Foto: Martin Wurglits
Arbeitsminister Martin Kocher: "Es wäre gut, wenn es bald Planungssicherheit für die Unternehmen und die Arbeitnehmer gibt". | Foto: BKA

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