Stornowelle
Niemand will mehr in Österreich Urlaub machen
Hoteliers sind angesichts der dramatischen Corona-Lage alarmiert, erschwerend hinzu kommt die deutsche Reisewarnung für Österreich: Die Folge ist eine Stornowelle, die besonders den Wiener Städtetourismus aber auch Familienhotels in Westösterreich trifft.
ÖSTERREICH. Die Sorge um die Wintersaisons in Österreichs Tourismusregionen ist groß. Der Salzburger Hotelier Sepp Schellhorn bestätigt im ORF, was viele befürchtet haben: Gäste, die bereits einen Winterurlaub gebucht haben, stornieren diesen reihenweise.
"Es ist schon eine Storno-Welle eingetreten, vor allem in der Ferienhotellerie. Und vor allem durch die deutsche Reisewarnung haben wir jetzt das Problem, dass wir bei den Familienhotels eine große Konkurrenz haben und das ist Südtirol, weil die haben de facto die besseren Zahlen und die Gäste schwenken jetzt um in sichere Länder, weil es ja darum geht, dass die Kinder, wenn sie Urlaub machen über Weihnachten, dann vor allem am deutschen Hauptmarkt nicht in Quarantäne müssen.“
Das bestätigt auch der Salzburger Hotelier und Vizepräsident der Hoteliervereinigung, Walter Veit:
„Also die Situation ist wirklich dramatisch und vor allem: Wir sehen auch nicht, wie wir jetzt herauskommen sollen, das ist das Problem. Die Weihnachtsgäste, die Silvestergäste, das sind alles Familiengäste, die ihre Kinder mitbringen, und da ist die Bereitschaft natürlich nicht gegeben, dass man das so macht. So, wie es jetzt läuft, wird einfach storniert oder abgewartet und nicht mehr gebucht.“
Kinder in Quarantäne
Das größte Problem ist unisono die Reisewarnung der Deutschen, wonach Kinder unter zwölf Jahren bei der Rückkehr in Quarantäne müssen. Hier der Appell an die Politik: „Bitte, sprecht mit den zuständigen Ministern in Deutschland, klärt das ab, wir würden die Kinder hier testen vor der Heimfahrt oder sonstige Maßnahmen setzen.“ Bei einem virtuellen Gipfel hat Tourismusministerin Elisabeth Köstinger am Montagabend die Nachbarländer geladen, doch ohne Ergebnis.
Stadthotels vor dem Aus
Laut dem Generalsekretär der Hoteliervereinigung, Markus Gratzer, sind neben Familienhotels vor allem Stadthotels, insbesondere in Wien, von der geringen Auslastung betroffen: "Das ist völlig eingebrochen. Wir sehen, dass sowohl keine Vorausbuchungen, als auch keine aktuellen Buchungen kommen. Das heißt, das ist sehr eingeschlafen. Hier sprechen wir, wenn wir normal mit 30, 40 Prozent in ein Monat starten, mehr gibt es momentan hier auch nicht an Buchungsvolumen. Und wenn wir bis in den Jänner blicken, so ist fast noch gar nichts gebucht, zum Beispiel in Wien.“
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