Plus 3 Prozent
Österreicher haben 2020 495 Millionen Krügerl getrunken
In Summe konnte mehr Bier an den Mann und Frau gebracht werden als letztes Jahr. Vor allem der Ausfall von Gastro und Veranstaltungen hat aber die Branche massiv getroffen.
ÖSTERREICH. Der Gesamtausstoß betrug fast 9,9 Millionen Hektoliter, also rund 495 Millionen Krügel Bier – ein Zuwachs von 3 Prozent. Der Bier-Inlandsabsatz stieg im Vergleich zum Vorjahr um 1 Prozent auf 8,342 Millionen Hektoliter.
Die Auswirkungen der Coronakrise, vor allem die behördliche Schließung der Gastronomie, setzen Österreichs Brauereien im Vorjahr weiter zu. 2021 wurden knapp 145.000 hl Fassbier weniger verkauft als im pandemiebedingt schwachen 2020, das entspricht einem Minus von 15 Prozent.
Fassbierabsatz gegenüber 2019 halbiert
„Der Bierkonsum hat sich stabilisiert, aber die Absatzwege haben sich verschoben. In den letzten drei Jahren wurde der Inlandsausstoß bei Fassbier mehr als halbiert. Es besteht nach wie vor großer Aufholbedarf in der Gastronomie“, betont der Obmann des Verbandes der Brauereien Österreichs, Sigi Menz, im Rahmen der diesjährigen Bilanz-Pressekonferenz. Stark von den Schließungen der Gastronomie betroffen waren vor allem die kleineren Brauereien, für die Gastronomie und Veranstaltungen einen Hauptabsatzweg repräsentieren.
Lieblingsbier der Österreicher
Am liebsten tranken die Österreicher wie letztes Jahr „Lager-/Märzenbier“, was einen Anteil von rund 70 Prozent entspricht, wie Florian Berger, Geschäftsführer des Brauereiverbands ausführt. Die Kategorie " „Sonstiges Vollbier“ landet bei einem Wachstum von 1 Prozent, „Spezial“ (-6 Prozent), „Pils“ (-5 Prozent), „Radler mit Alkohol“ (0 Prozent) und „Weizen“ (-13 Prozent).
Favorit 0,5 l Glasflasche
Bei der Wahl der Gebinde haben die coronabedingten Einschränkungen für die Gastronomie sowie fehlende Feste und Großveranstaltungen einen erneuten Inlands-Rückgang von Fassbier (-15 Prozent) mit sich gebracht. Die 0,5 l-Glasflasche konnte ihre Spitzenposition im Bierland Österreich halten und rangierte auch 2021 mit einem Marktanteil von 52 Prozent auf Platz 1. Im Vergleich dazu bilanzierte die 0,33 l-Flasche unverändert mit rd. 10 Prozent Marktanteil. Gesamt betrug der Mehrweg-Anteil bei Bier im letzten Jahr rund 61 Prozent, im Inland sind es rund 64 Prozent.
Vorsichtiger Optimismus 2022
Der Saison 2022 sehe man mit vorsichtigem Optimismus entgegen, auch wenn man durch den Ukraine-Krieg von weiteren Einbrüchen im Tourismus ausgeht. „Wir hoffen, dass trotz der aktuellen internationalen Lage Tourismus und Gastronomie sukzessive wieder in den Normalbetrieb zurückkehren und die Freude der Österreicher am gepflegten, geselligen Biergenuss wieder mehr Platz im öffentlichen Leben hat.“ Gastronomie und Brauereien bräuchten daher einheitliche, langfristig stabile Regelungen für ganz Österreich.
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