Nebenjobs, soziale Medien
ORF Ehrenkodex - je prominenter, desto strenger

ORF-Chef Roland Weißmann: „Die Wahrnehmung der Öffentlichkeit ist entscheidend für die Akzeptanz des ORF und seiner Inhalte. Objektivität, Unparteilichkeit und Unabhängigkeit sind die verfassungsrechtlich verankerten Grundsätze des ORF" | Foto: Alex Gotter
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  • ORF-Chef Roland Weißmann: „Die Wahrnehmung der Öffentlichkeit ist entscheidend für die Akzeptanz des ORF und seiner Inhalte. Objektivität, Unparteilichkeit und Unabhängigkeit sind die verfassungsrechtlich verankerten Grundsätze des ORF"
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Der ORF veröffentlichte seinen aktualisierten Verhaltenskodex für alle seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Dieser Kodex regelt Aspekte wie Nebenbeschäftigungen, Verhalten in sozialen Medien und den Umgang mit politischen Verantwortlichen.

ÖSTERREICH. Im vergangenen Jahr setzte ORF-Chef Roland Weißmann eine Ethikkommission ein, die sich mit der Entwicklung und Überarbeitung der Ethik-Regeln befasste. Der 25-seitige Kodex betont die Bedeutung von Vertrauen für die Akzeptanz des ORF und fordert, dass der Anschein von Interessenskonflikten vermieden werden muss, um Objektivität, Unparteilichkeit und Unabhängigkeit zu wahren.

Je prominenter, desto strenger

Der Kodex gilt für alle ORF-Mitarbeiterinnen und -mitarbeiter sowie Personen, deren Verhalten dem ORF zugerechnet wird. Besonders prominente Persönlichkeiten des ORF sowie Direktorinnen und Direktoren bzw. Führungskräfte unterliegen besonders strengen Standards. Die Verhaltensrichtlinien umfassen Bereiche wie Nebenbeschäftigungen, soziale Medien, Unternehmenskommunikation, Antikorruption, Interessenkonflikte und politische Aktivitäten.

Nebenbeschäftigungen wie Moderationen, Vorträge oder Buchveröffentlichungen können laut Kodex im Interesse des ORF sein, solange sie keine Interessenskonflikte verursachen oder das Ansehen des ORF beeinträchtigen. Die Genehmigung für Nebenbeschäftigungen muss vom Vorgesetzten eingeholt werden, und diese Tätigkeiten dürfen nur in der Freizeit ausgeübt werden.

Verhalten in sozialen Medien

Der Kodex betont auch die Wichtigkeit von professionellem Verhalten in sozialen Medien und verbietet Ausdrücke von Sympathie oder Antipathie gegenüber politischen Institutionen durch ORF-Mitarbeiterinnen und -mitarbeitern. Stellungnahmen zu internen oder unternehmenspolitischen Themen müssen mit der Unternehmenskommunikation oder dem ORF-Chef abgestimmt werden, außer für Belegschaftsvertreter. Die Unterstützung politischer Parteien oder die Ausübung politischer Funktionen sind nach dem Kodex unvereinbar mit der Tätigkeit beim ORF.

Der Ethikkodex wird von ORF-Generaldirektor Roland Weißmann als verbindliche Richtlinie erlassen und Verstöße können arbeits-, zivil- und möglicherweise auch strafrechtliche Konsequenzen haben.

Weißmann: Publikum vertraut auf Einhaltung der Grundsätze

„Die Wahrnehmung der Öffentlichkeit ist entscheidend für die Akzeptanz des ORF und seiner Inhalte. Objektivität, Unparteilichkeit und Unabhängigkeit sind die verfassungsrechtlich verankerten Grundsätze des ORF. Das Publikum vertraut darauf, dass diese Grundsätze eingehalten werden, und dass der ORF und seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter frei von persönlichen, politischen und wirtschaftlichen Interessen handeln. In unserem neuen Ethikkodex sind die Rahmenbedingungen dafür niedergelegt“, betonte Roland Weißmann bereits Anfang März. „Es geht um Rechte und Pflichten, die nun mit dem neuen Ethikkodex als Dienstanweisung neu geregelt wurden. Ich bedanke mich für die umfassende wie wertvolle Arbeit der Kommission.“

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