Fälschungen nehmen zu
Rekord bei illegalen Medikamenten

2020 wurden 57.979 Fälschungen beschlagnahmt, davon waren 3.420 Aufgriffen illegale Medikamente. Ein trauriger Rekord, denn so viele Fälle in einem Jahr hatte der Zoll noch nie zuvor verzeichnet.
 | Foto: Franz Neumayr
2Bilder
  • 2020 wurden 57.979 Fälschungen beschlagnahmt, davon waren 3.420 Aufgriffen illegale Medikamente. Ein trauriger Rekord, denn so viele Fälle in einem Jahr hatte der Zoll noch nie zuvor verzeichnet.
  • Foto: Franz Neumayr
  • hochgeladen von Peter Zellinger

Gefälschte Medikamente überschwemmen den Markt. Das bestätigt nun das Finanzministerium. Demnach wurden knapp 57.979 Fälschungen im Jahr 2020 beschlagnahmt, davon waren 3.420 Aufgriffen illegale Medikamente. Ein trauriger Rekord, denn so viele Fälle in einem Jahr hatte der Zoll noch nie zuvor verzeichnet.

ÖSTERREICH. Besondere Vorsicht ist demnach bei Bestellungen im Internet geboten. Denn knapp 92 Prozent der beschlagnahmten Lieferungen wurden online bestellt. Das fehlende Wissen über Inhaltsstoffe, Produktion und Vertrieb von geschmuggelten Medikamenten und Gesundheitspräparaten sollte jeden vom Kauf außerhalb unserer Apotheken abhalten“, warnt Gerhard Marosi, Produktpiraterieexperte im Finanzministerium.

Mit Schadstoffen verunreinigte Medikamente

Das Ministerium warnt: Die Bedingungen, unter denen gefälschte und illegale Medikamente produziert, gelagert und transportiert werden, würden nicht annähernd den geltenden pharmazeutischen Standards entsprechen. Das Ergebnis seien oft mit Schadstoffen verunreinigte Medikamente oder Medikamente, die über- oder unterdosiert sind, oder solche, die überhaupt wirkungslos sind.

Kunden werden getäuscht

Laut Experten täuschen die Online-Portale dem Konsumenten Echtheit und Seriosität der Medikamente vor. Tatsächlich stehe hinter diesen illegalen Machenschaften vor allem die organisierte Kriminalität, die keinerlei Rücksicht auf den gesundheitlichen Schaden für die betrogenen Kunden nimmt. 

Rekord bei gefälschten Medikamenten

Insgesamt 345.966 gefälschte und andere illegale Medikamente mussten bei den 3.420 Aufgriffen beschlagnahmt werden. So ist übrigens Rekord, denn so viele Fälle in einem Jahr hatte der Zoll noch nie zuvor verzeichnet. In Prozent ausgedrückt betrug die Steigerung im Vergleich zu 2019 58 Prozent. Laut Ministerium stamme ein sehr großer Teil der gefälschten Produkte aus China.

Gefährlichen Chemikalien in Spielzeug

Doch nicht nur Medikamente überschwemmen den Fälschermarkt, auch als gefährlich eingestuftes Kinderspielzeug oder andere Produkte, die für Kinder bestimmt sind, sind darunter. Von 97 Prozent der zwischen 2010 bis 2017 im Schnellwarnsystem der Europäischen Kommission für gefährliche Non-Food-Produkte (RAPEX) erfassten gefährlichen gefälschten Waren geht ein schwerwiegendes Risiko aus. Gut ein Drittel davon ist mit gefährlichen Chemikalien und Giftstoffen verunreinigt, die die Gesundheit beeinträchtigen. Spielwaren sind dabei auf Platz ein, gefolgt von Bekleidung, Textilien und Modeartikeln. 80 Prozent der in der EU als gefährlich und gefälscht gemeldeten Waren, wie sind für Kinder bestimmt, etwa Spielzeug, Kinderpflegeprodukte und Kinderbekleidung.

Plus 60 Prozent

Insgesamt wurden laut Produktpirateriebericht 2020 vom österreichische Zoll 2020 3.317 Sendungen mit 56.979 gefälschten Produkten beschlagnahmt. Das bedeutet eine Steigerung von 60 Prozent. Gemessen an den Preisen der Originalprodukte würde das einem Wert von 24 Mio. Euro ausmachen.

Kaufst du deine Medikamente online?
Mehr als Hälfte der Ostereierfarben enthält problematische Stoffe
2020 deutlicher Anstieg bei aufgegriffenen Schleppern
2020 wurden 57.979 Fälschungen beschlagnahmt, davon waren 3.420 Aufgriffen illegale Medikamente. Ein trauriger Rekord, denn so viele Fälle in einem Jahr hatte der Zoll noch nie zuvor verzeichnet.
 | Foto: Franz Neumayr
Laut Experten täuschen die Online-Portale dem Konsumenten Echtheit und Seriosität der Medikamente vor. Tatsächlich stehe hinter diesen illegalen Machenschaften vor allem die organisierte Kriminalität.  | Foto: KK/Pixabay/stevepb

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

UP TO DATE BLEIBEN


Aktuelle Nachrichten aus Österreich auf MeinBezirk.at

Neuigkeiten aus deinem Bezirk als Push-Nachricht direkt aufs Handy

MeinBezirk auf Facebook: MeinBezirk.at/Österrreichweite Nachrichten

MeinBezirk auf Instagram: @meinbezirk.at


Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.