Investoren fordern
René Benko soll Führung der Immobiliengruppe abgeben

Die Signa-Immobiliengruppe des Tirolers René Benko gerät immer mehr unter Druck. | Foto: Stephan Pick Best
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  • Die Signa-Immobiliengruppe des Tirolers René Benko gerät immer mehr unter Druck.
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In einem persönlichen Brief appellieren die wichtigsten Investoren an René Benko, die Führung der Immobiliengruppe abzugeben. Sanierungsexperte Arndt Geiwitz solle als Krisenmanager übernehmen.

ÖSTERREICH. Der Tiroler Immobilientycoon René Benko sieht sich mit Rücktrittsaufforderungen aus den eigenen Reihen konfrontiert: René Benkos wichtigste Investoren haben dem Immobilienmilliardär das Vertrauen entzogen. In einem persönlichen Schreiben („Lieber René...“) fordern sie den 46-Jährigen auf, sich aus der Führung seiner Signa-Gruppe zurückzuziehen und seine Stimmrechte an einen Treuhänder zu übergeben. In dem Schreiben schlagen die Gesellschafter stattdessen den Sanierungsexperten Arndt Geiwitz als Treuhänder vor.

Rettung der Gruppe

Nur bei einem sofortigen Rückzug Benkos sei ein „Krisenmanagement [...] zur Rettung der Gruppe“ möglich, heißt es in dem Brief, der dem Handelsblatt und dem Spiegel vorliegt. Unterzeichner sind Bauunternehmer Hans Peter Haselsteiner, Fressnapf-Gründer Torsten Toeller, Lindt & Sprüngli-Verwaltungsratspräsident Ernst Tanner, Kaffee-Unternehmer Arthur Eugster und die Unternehmerin Julia Dora Koranyi-Arduini.

Angesichts der Turbulenzen auf dem Immobilienmarkt gerät das Imperium von Benko immer mehr in Bedrängnis. Nach Abschreibungen in Milliardenhöhe auf das Immobilienportfolio und Insolvenzen von Handelsbeteiligungen glauben Investoren nicht mehr, dass Benko die Probleme allein lösen kann. Signa und Geiwitz ließen Anfragen zu dem Schreiben bisher unbeantwortet.

Die steile Karriere von René Benko

René Benko galt über viele Jahre hinweg als Erfolgsunternehmer. In einfachen Verhältnissen in Tirol aufgewachsen – er wurde 1977 als Sohn eines Tiroler Gemeindebeamten und einer Erzieherin in Innsbruck geboren – und ohne Schulabschuss schaffte es der Österreicher, einer der reichsten Unternehmer des Landes zu werden.

Seine Karriere begann Benko in Innsbruck mit dem Ausbau von Dachböden zu Luxuswohnungen., bis er im Jahr 2000 die Immofina Holding GmbH mit Sitz in Innsbruck gründete, die 2006 in Signa Holding umbenannt wurde. 

  • Der Versuch, gemeinsam mit seinem Finanzpartner, dem Reeder George Economou, die damalige Metro-Tochter Kaufhof zu übernehmen, schlug 2011 fehl. 
  • 2013 zog sich Benko aus der operativen Führung der Signa Holding GmbH zurück. Im selben Jahr übernahm Signa die Mehrheit an Karstadt-Edelkaufhäusern wie dem KaDeWe in Berlin und den Karstadt-Sporthäusern.
  • Ein Jahr später übernahm die Signa Holding die Warenhauskette Karstadt komplett. 
  • 2015 teilten sich René Benko und sein Co-Investor Beny Steinmetz ihren Karstadt-Immobilienbesitz auf, 2015 trennte sich Signa vom Karstadt-Immobilienbestand – bis auf eine Immobilie am Kurfürstendamm.
  • Im Jahr 2017 legte Porsche-Chef Wendelin Wiedeking seine Ämter im Beirat der Signa Holding und im Aufsichtsrat der Signa Prime Selection aufgrund von Differenzen nieder, Signa legte erneut ein Angebot für Kaufhaus vor.
  • 2018 übernahm die Signa Holding die Mehrheit an Galeria Kaufhof von der Hudson’s Bay Company (HBC).
  • Ein Jahr später übernahm die Signa Holding die Warenhauskette Karstadt komplett. 
  • 2015 teilten sich René Benko und sein Co-Investor Beny Steinmetz ihren Karstadt-Immobilienbesitz auf, 2015 trennte sich Signa vom Karstadt-Immobilienbestand – bis auf eine Immobilie am Kurfürstendamm.
  • Im Jahr 2017 legte Porsche-Chef Wendelin Wiedeking seine Ämter im Beirat der Signa Holding und im Aufsichtsrat der Signa Prime Selection aufgrund von Differenzen nieder, Signa legte erneut ein Angebot für Kaufhaus vor.
  • 2018 übernahm die Signa Holding die Mehrheit an Galeria Kaufhof von der Hudson’s Bay Company (HBC).
  • Ein Jahr später übernahm die Signa Holding die Warenhauskette Karstadt komplett.
  • 2015 teilten sich René Benko und sein Co-Investor Beny Steinmetz ihren Karstadt-Immobilienbesitz auf, 2015 trennte sich Signa vom Karstadt-Immobilienbestand – bis auf eine Immobilie am Kurfürstendamm.
  • Im Jahr 2017 legte Porsche-Chef Wendelin Wiedeking seine Ämter im Beirat der Signa Holding und im Aufsichtsrat der Signa Prime Selection aufgrund von Differenzen nieder, Signa legte erneut ein Angebot für Kaufhaus vor.
  • 2018 übernahm die Signa Holding die Mehrheit an Galeria Kaufhof von der Hudson’s Bay Company (HBC).
  • Ebenfalls 2018: Karstadt fusioniert mit Galeria Kaufhof unter einer neuen Holding der Anteilseigner Signa (50,01 %) und HBC (49,99 %).
  • 2019 kaufte Signa das New Yorker Chrysler Building vom Staatsfonds Abu Dhabis. 
  • 2019 verkaufte HBC seine restlichen Galeria-Karstadt-Kaufhof-Anteile an Signa. 
  • 2020 musste die Galeria Karstadt Kaufhof wegen Corona ein Schutzschirmverfahren beantragen. Gläubiger verzichteten auf Milliardenforderungen, 41 Filialen musstne schließen.
  • 2021: Galeria Karstadt Kaufhof erhielt 460 Millionen Euro Staatshilfen, Signa Sports geht in New York an die Börse.
  • 2022: Galeria Karstadt Kaufhof erhielt weitere 250 Millionen Euro Staatshilfen, der Milliardär Klaus-Michael Kühne erhöhte seinen Anteil an Signa Prime auf zehn Prozent., Galeria Karstadt Kaufhof beantragte erneut ein Schutzschirmverfahren, der deutsche Bund verlor 600 Millionen Euro.
  • 2023 unterzog die EU-Bankenaufsicht die Kredite von Banken an die Signa-Gruppe einer Sonderprüfung, kurz danach startete Signa damit, bei bestehenden Investoren Geld einzusammeln, und kommt damit auf 400 Millionen Euro. Es wird bekannt, dass Signa Prime 2021 einen Nettoverlust von rund einer Milliarde Euro gemacht hat, daraufhin wird die Tochter SportScheck verkauft. Signa Sports United ist nach der Kappung der Eigenkapitalzufuhr zahlungsunfähig. 
  • Seit einigen Wochen mehren sich die Zeichen, dass Benko und seine Signa-Holding in der Krise stecken.

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