Sondersteuer gefordert
Treibstoffpreise in Österreich legen deutlich zu
Seit dem Beginn des Krieges in der Ukraine haben die Preise für Benzin und Diesel deutlich zugelegt. Aktuell haben sich die Kosten für einen Liter Treibstoff bei rund zwei Euro eingependelt. Im EU-Vergleich sind die Preise in Österreich am stärksten gestiegen.
ÖSTERREICH. Der Verkehrsclub Österreich, kurz VCÖ, hat sich die Entwicklung der Treibstoffpreise genauer angesehen. Das Ergebnis zeigt: In keinem anderen Land der Europäischen Union ist der Preis für Benzin und Diesel so gestiegen wie in Österreich. Außerdem haben die Preise stärker zugelegt als die Kosten für Rohöl. Die Differenz an der Tankstelle dürften sich die Energiekonzerne als Gewinn einstecken, vermutet Michael Schwendinger vom VCÖ. Dies würde auch die Teuerung weiter anfeuern. Er sieht eine Sondersteuer wie in Italien positiv. Dort werden überschüssige Gewinne der Energieunternehmen versteuert. Dieses Geld kommt dann bedürftigen Menschen und Unternehmen zu Gute.
Benzin und Diesel um 46 Cent teurer
Von Ende Februar bis Anfang Juli ist der Netto-Benzinpreis in Österreich um 46 Cent gestiegen. Damit liegen wir im EU-Vergleich auf Platz 1. Irland schafft es mit einem Plus von 45 Cent auf Rang 2. Dahinter sind Spanien, Italien und Zypern mit 42 bzw. 41 Cent pro Liter. Schweden ist mit 35 Cent auf dem letzten Platz. Auch der Netto-Preis für Diesel hat deutlich zugenommen. Auch hier liegt die Teuerung in Österreich bei 46 Cent für einen Liter Treibstoff. In Zypern ist der Preis sogar um 50 Cent gestiegen. Beim Diesel ist Finnland mit einem Plus von 30 Cent Schlusslicht.
Michael Schwendinger vom VCÖ rät deshalb dazu, wenn möglich weniger oft zu tanken:
"Der Ärger vieler Autofahrerinnen und Autofahrer ist völlig nachvollziehbar. Immer mehr stellen sich die Frage, was kann ich als Einzelperson tun. Eine wirksame Maßnahme ist es, durch spritsparenden Fahrstil und Fahrgemeinschaften mit einer Tankfüllung länger auszukommen", stellt VCÖ-Experte Michael Schwendinger fest."
Vorausschauend fahren spart Treibstoff
So kann der Verbrauch um 15 bis 20 Prozent reduziert werden. Besonders treibstoffsparend ist auch ein vorausschauender Fahrstil. Also etwa das Fahrzeug zur roten Ampel hinrollen lassen, schnell in einen höheren Gang schalten, wenn möglich ohne Dachbox in den Urlaub fahren oder einfach generell langsamer fahren. Aber auch Städte und Unternehmen sind jetzt gefordert. So könnten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter etwa ein Öffi-Jobticket oder Arbeitsfahrräder bekommen. Außerdem sollte dem Radverkehr mit breiteren Radwegen mehr Platz gegeben werden.
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