Hotellerie
Viele Hotelbetriebe setzen weiterhin auf 2G

- Viele Hotels setzen weiterhin auf 2G
- Foto: Kempinski Hotel Das Tirol
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Ab 19. Februar gilt für die Hotellerie wieder eine 3G-Regelung, dennoch bleiben laut Umfrage rund 37 Prozent der Hotels bei 2G. Der Nutzen wiegt die Aufwände, die mit den erweiterten Kontrollen einhergehen, für viele Hotelbetreiberinnen und Hotelbetreiber nicht auf.
ÖSTERREICH. Kaum positive Auswirkungen auf den heimischen Tourismus erwartet Walter Veit, Präsident der österreichischen Hoteliervereinigung (ÖHV), aufgrund der 3G-Regelung , wie er im Gespräch mit den RegionalMedien Austria betont. Die neue Regelung schrecke Gäste zwar nicht ab, eine handfeste Erleichterung für die Hotelbetriebe ergebe sich daraus aber ebenso wenig.
Hoher Aufwand, geringer Nutzen
Ganz im Gegenteil. Für die Hotellerie bedeutet 3G einen nicht unwesentlichen Mehraufwand. "Die Betriebe müssen zu jederzeit und von allen Gästen wissen, ob und wann diese zuletzt getestet wurden", erklärt der Branchensprecher vom ÖHV gegenüber den Regionalmedien. Vor der damit einhergehenden Kontrolle, Dokumentation und Archivierung würden viele Hotelbetreiberinnen und Hotelbetreiber zurückschrecken. Vor allem für große Häuser, die viele Gäste beherbergen und in denen Aufenthalte tendenziell länger andauern, werde das tragend. Bei kürzeren Aufenthalten wie Wochenendtrips würde sich die Situation einfacher gestalten.

- ÖHV-Präsident Walter Veit sieht wenig Nutzen in der 2G-Regelung
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50 Prozent Auslastung erwartet
Viele Betriebe bleiben dementsprechend freiwillig bei einer 2G-Regelung und nehmen nur geimpfte oder genesene Gäste bei sich auf. Somit steht auch für Menschen, die von 3G abgeschreckt sind, ein breites Angebot bereit. Bei einem Ausblick auf die Semesterferien rechnet die ÖHV mit einer Auslastung von gut 50 Prozent, was einem leichten Anstieg gegenüber den Erwartungen entspricht. Mit der Stabilisierung der Lage in den Spitälern während der vergangenen Wochen habe sich auch die Lage bei den Buchungen stabilisiert.
Wirtschaftlichkeit auf Messers Schneide
Der ÖHV-Präsident erwartet für die kommenden Semesterferien also "keinen massiven Ansturm, aber immerhin genügend Gäste, dass in den Betrieben gearbeitet werden kann und niemand gekündigt werden muss." Ob letztendlich auch wirtschaftlich gearbeitet wird, müsse sich erst zeigen. Es werde jedenfalls sehr knapp.
Aufs falsche Pferd gesetzt?
Oliver Fritz, Ökonom beim österreichischen Institut für Wirtschaftsforschung (WIFO), sprach Im Ö1-Mittagsjournal in Bezug auf 2G von einem "falschen Pferd". Eine spätere Sperrstunde oder eine neunmonatige Gültigkeit des Impfpasses wären demnach wohl sinnvollere Maßnahmen gewesen. Von Seiten der ÖHV sieht man das ähnlich. Durch 3G würden sich kaum mehr Buchungen ergeben, während eine Verlängerung der Sperrstunde für Gäste, die ohnehin schon vor Ort sind, sofort und unmittelbar greifen würde. Und was die verkürzte Gültigkeitsdauer von Impfzertifikaten betrifft, warte man ohnehin noch auf eine nachvollziehbare Erklärung.
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