3. Dezember
Warum Trafikanten 'Tag der Menschen mit Behinderungen' feiern

Das historisch gewachsene soziale Vergabemodell der Trafikanten ist einzigartig in ganz Europa. | Foto: Haun
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  • Das historisch gewachsene soziale Vergabemodell der Trafikanten ist einzigartig in ganz Europa.
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Seit 1997 wird am 3. Dezember weltweit der „Tag der Menschen mit Behinderungen“ gefeiert. An diesem Aktionstag soll das Bewusstsein der Öffentlichkeit für die großen Herausforderungen von Menschen mit Behinderungen in den Vordergrund gestellt werden. Es geht um das Recht auf Selbstbestimmung, Würde und Chancengleichheit im Leben. Warum dieser Tag auch für die Trafikantinnen und Trafikanten in Österreich relevant ist.

ÖSTERREICH. Arbeiterkammer Präsidentin Renate Anderl: „Die Lebenssituation von Menschen mit Behinderungen entspricht nach wie vor nicht den Vorgaben der UN-Behindertenrechtskonvention, in viel zu vielen Fällen ist sie sogar äußerst prekär! Sie sind durch die Corona-Krise besonders betroffen: Etwa, wenn sie aufgrund schwerer Erkrankungen der besonders gefährdeten COVID-19-Risikogruppe angehören oder aufgrund der weiteren Zuspitzung der ohnehin dramatischen Situation am Arbeitsmarkt.“ Weitere Maßnahmen zur Inklusion seien dringend zu setzen.

  • Bessere Arbeitsmarktchancen: Dazu brauchen arbeitsuchende Menschen mit Behinderungen die Unterstützung der aktiven Arbeitsmarktpolitik und damit der Förderangebote des AMS. Arbeitslose Menschen mit Behinderungen sollen weiterhin eine Zielgruppe des AMS bleiben. Gerade eine Jobgarantie nach dem Muster der Aktion 20.000 wäre dringend notwendig. Ebenso eine verstärkte Einbeziehung in die „Corona-Arbeitsstiftung“ genannten AMS-Maßnahmen.
  • Für Beschäftigte in „Tagesstrukturen/geschützten Werkstätten“: Eine eigenständige sozialversicherungsrechtliche Absicherung, inklusive Rahmenbedingungen sowie eine faire Bezahlung.
  • Im Gleichstellungsrecht: Unterlassungs- und Beseitigungsansprüche bei Barrieren für Betroffene sowie Verbesserungen im Rechtsschutz, etwa durch eine Minimierung des Kostenrisikos bei Gerichtsverfahren etc.
  • Die Regelungen zur Persönlichen Assistenz in den unterschiedlichen Bundesländern sind zu vereinheitlichen und es gilt eine bedarfsgerechte Finanzierung sicherzustellen.
  • Chancengleichheit im österreichischen Bildungssystem: Es müssen die baulichen, räumlichen und infrastrukturellen Rahmenbedingungen geschaffen werden und entsprechend qualifizierte PädagogInnen flächendeckend verfügbar sein, damit eine an die Bedürfnisse der Kinder und Jugendlichen angepasste inklusive Beschulung ermöglicht wird. 

Tag auch für die Trafikanten in Österreich relevant

Dieser Tag ist auch für die meisten Trafikantinnen und Trafikanten ein bedeutendes Datum. Denn, 53,4 Prozent der österreichischen Tabakfachgeschäfte werden von Menschen mit Behinderungen (Behinderungsgrad über 50 %) geführt. Das europaweit einzigartige soziale Vergabekonzept der MVG ermöglicht aktuell 1.252 Menschen mit Behinderungen als selbstständige Unternehmer*innen tätig zu sein. Damit ist das größte inklusive Unternehmer*innen-Netzwerk des Landes entstanden, das weitere 19.000 Arbeitsplätze in Österreich schafft.

Das sozialpolitische Ziel des Monopols ist es, Menschen mit Behinderungen als TrafikantInnen eine berufliche Chance zu ermöglichen und sie dabei aktiv zu unterstützen. "Dieses historisch gewachsene Modell geht bis zur Gründung des Tabakmonopols in Österreich vor 236 Jahren zurück“ so MVG-GF Hannes Hofer: „Im Vorjahr wurde durch die Unterstützung der MVG an jedem 5. Tag ein Mensch mit Behinderungen zum Unternehmer."

  • 2019 wurde jeden 5. Tag durch die Unterstützung der MVG ein Mensch mit Behinderung zum Unternehmer
  • Das historisch gewachsene soziale Vergabemodell ist einzigartig in ganz Europa
  • 53,4 Prozent der Trafikant*innen sind Menschen mit einem Behinderungsgrad von über 50 Prozent
  • 100 Prozent der frei werdenden Tabakfachgeschäfte werden an Menschen mit Behinderungen vergeben
  • Trafikanten schaffen und sichern als UnternehmerInnen 19.000 Arbeitsplätze in Österreich
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Das historisch gewachsene soziale Vergabemodell der Trafikanten ist einzigartig in ganz Europa. | Foto: Haun
Trafikanten sind Menschen mit Behinderung, als Unternehmer schaffen sie Arbeitsplätze. | Foto: Gerhard Zwinz

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