OeNB-Chef Holzmann
Wirtschaftliche Erholung dauert noch mehrere Jahre

Österreich sei mit der größten Wirtschaftskrise seit dem zweiten Weltkrieg konfrontiert, so OeNB-Chef Holzmann.  | Foto: OeNB/Niesner
  • Österreich sei mit der größten Wirtschaftskrise seit dem zweiten Weltkrieg konfrontiert, so OeNB-Chef Holzmann.
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Die Österreichische Nationalbank (OeNB) hat am Dienstag bei einer Pressekonferenz den halbjährlichen Finanzmarktstabilitätsbericht vorgelegt.

ÖSTERREICH. Die Prognose ist wenig erfreulich. Laut der Nationalbank wird uns der coronabedingte Einbruch der Wirtschaft noch länger beschäftigen. "Obwohl sich die Maßnahmen zur Eindämmung des Virus und zum Erhalt der Funktionsfähigkeit der Wirtschaft bewährt haben, wird die Erholung der Wirtschaft mehrere Jahre in Anspruch nehmen", so OeNB-Gouverneur Robert Holzmann.

Wirtschaftseinbruch von 7,2 Prozent

Die österreichische Konjunktur sei zurzeit mit dem stärksten Abschwung der Nachkriegszeit konfrontiert. Vergleichsweise sei es dem Land aber bisher gut gelungen, diese zu bewältigen. Die OeNB erwartet heuer einen Wirtschaftseinbruch von 7,2 Prozent. Für das folgende Jahr rechnet man mit einem Plus von 4,9 Prozent (2021) und danach mit 2,7 Prozent (2022).

Insgesamt stellt die Nationalbank den Banken ein positive Zeugnis aus. Trotz enormer Herausforderungen sei der Finanzmarkt in Summe in Österreich als stabil zu bezeichnen, betonte  Vize-Gouverneur Haber. "Dabei sind die Banken, die während der Finanzkrise 2008/2009 im Brennpunkt des Geschehens standen, diesmal ein wichtiger Teil zur Bewältigung der Krise. Sie haben ihre Widerstandsfähigkeit in den vergangenen Jahren – auch aufgrund einer umsichtigen und vorausschauenden Aufsicht sowie verbesserter aufsichtlicher Instrumente – deutlich gestärkt“, so Haber.

OeNB empfiehlt 5 Maßnahmen

Im aktuellen Finanzmarktstabilitätsbericht heißt es, dass trotz der aktuellen Umstände der heimische Bankensektor gut kapitalisiert sei. Die Nationalbank empfiehlt den Banken im Hinblick auf die Coronavirus-Krise und die Stärkung der Finanzmarktstabilität fünf Maßnahmen:

  • Im Einklang mit internationalen Empfehlungen Abstand von Aktienrückkäufen zu nehmen und Ausschüttungen von Dividenden, Gewinnen und Boni sorgfältig abzuwägen, um die Kapitalbasis zu stärken
  • sich auf das Auslaufen von Zahlungsmoratorien und staatlichen Garantien für Kredite vorzubereiten und die Qualität der Kreditportfolios transparent zu überwachen
  • nachhaltige Kreditvergabestandards (insbesondere bei Immobilienkrediten) und die quantitative Leitlinie des Finanzmarktstabilitätsgremiums einzuhalten
  • die operative Effizienz weiter zu steigern, um eine nachhaltige Profitabilität zu sichern
  • geeignete Strategien zum Umgang mit Herausforderungen aufgrund neuer Informationstechnologien zu entwickeln und umzusetzen

Der halbjährlich erscheinende Financial Stability Report der OeNB analysiert finanzmarktstabilitätsrelevante Entwicklungen in Österreich und im internationalen Umfeld sowie Spezialthemen im Zusammenhang mit der Finanzmarktstabilität.

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