Dem Sprechen auf der Spur

„Die Sprache ist unser wichtigstes Kommunikationsmittel“, stellte Andrea Ruppert-Flanyek, seit 35 Jahren als Logopädin in Stainz tätig, an den Beginn ihrer Ausführungen. Denn ohne sie gebe es keine Gefühle, keine Möglichkeit zum Erwerb und der Weitergabe von Wissen und keine intellektuelle Ebene.
Die nächste Aussage: „Das Kind erlernt die Sprache seiner Umwelt.“ Dazu seien aber organische, kognitive und Umweltparameter nötig. Das klingt schwierig, ist für ein Kind aber noch komplizierter, denn ein Wort muss, bevor es „sitzt“, an die vierhundert Mal gehört werden. Das beginnt allerdings bereits im Mutterleib, wo es schon erste Gaumenbewegungen macht und Geräusche wahrnimmt. Besonders befreiend: der erste Schrei nach der Geburt.
In der zweiten Lallphase bringt das Kind bereits differenzierte Laute und Silben hervor. Das „Begreifen“ (das Kind greift in den Mund der Mutter) hilft ihm dabei. Bis zum 2. Lebensjahr vermag das Kind bereits erste Sätze zu formulieren. Auch dazu ein Tipp: Das Kind sollte viel Nahrung (Brotrinde nicht abschneiden) kauen, es hilft – neben einer besseren Verdauung - der Ausbildung von Gaumen und Kiefer. Im dritten Jahr wartet das Kind bereits mit Grammatik auf, die oft lästigen Warum-Fragen tauchen auf.
Abschließend hatten die Teilnehmer Gelegenheit für ihre Fragen. Nein, Dialekt ist nichts Schlechtes, einzig die Grammatik ist nicht immer zeitgemäß. Ja, Zweisprachigkeit könnte wegen des Findens des richtigen Sprachkonzeptes für das Kind verzögernd wirken. Ja, wenn Ihnen etwas Verdächtiges auffällt (ganz besonders ab dem 4. Jahr), lassen Sie Ihr Kind anschauen.