Am 27. November
"AIDS-Hilfe Steiermark" testet in Deutschlandsberg
Seit einigen Jahren tourt die "AIDS-Hilfe Steiermark" durch das Bundesland, heuer ist der Bezirk Deutschlandsberg an der Reihe: Am kommenden Montag, dem 27. November, kann man beim Sozialpunkt Süd in der Bezirksstadt einen HIV-Test machen und/oder sich beim "Sexgesund-Check" auf andere sexuell übertragbare Infektionen testen lassen.
DEUTSCHLANDSBERG. Die rote Schleife (eng. "Red Ribbon") ist weltweit ein Symbol der Solidarität mit HIV-Infizierten und AIDS-Kranken - aktuell hängt so eine riesige Schleife auch auf der Koralmhalle in Deutschlandsberg. Laut Manfred Rupp, dem Leiter der "AIDS-Hilfe Steiermark", geht man davon aus, dass in der Steiermark aktuell ca. 1.000 Menschen mit HIV leben. Unbehandelt führt dieser Virus unweigerlich zum tödlichen Immunschwächesyndrom AIDS. Nur wenn rechtzeitig therapiert wird, kann das verhindert werden - gerade deshalb ist es so wichtig, sich testen zu lassen.
Späte Diagnosen als großes Problem
Seit dem Ende der Lockdowns ist die Zahl der HIV-Neuinfektionen wieder leicht steigend. Das größte Problemfeld bleiben weiterhin die späten Diagnosen. "Hauptbetroffen von späten Diagnosen sind jene Menschen, die nicht an das Risiko denken und sich nicht testen lassen", so Rupp. Das seien meist heterosexuelle Menschen im Alter von über 50 Jahren, verspätete Diagnosen werden außerdem häufig im ländlichen Raum gestellt. Die Meinung, das Thema sei nur für die Jugend relevant, ist falsch: Denn junge Menschen bis ca. 30 Jahre lassen sich häufiger auf HIV testen, schützen sich beim ersten Sexualkontakt mit Kondom und sind gut informiert.
"Es ist eine Errungenschaft der Medizin, dass HIV mittlerweile so gut therapiert werden kann. Sogar so gut, dass man trotz Infektion ohne weiteren Schutz sexuellen Kontakt haben kann und der Virus nicht übertragen wird", erklärt Gesundheitslandesrat Karl-Heinz Kornhäusl, der von Beruf Internist ist. "Leider hat HIV durch diese Therapien aber ein bisschen an der Gefährlichkeit im Gespür der Leute verloren", so Kornhäusl weiter.
Testen am 27. November
Am Montag, dem 27. November, wird die "AIDS-Hilfe Steiermark" von 16 bis ca. 19 Uhr im Sozialpunkt Süd in Deutschlandsberg (Unterer Platz 7b) bereit stehen. Will man sich testen lassen, kann man einfach ohne Termin oder Anmeldung vorbeikommen. Zunächst erhält man ein Codewort, damit der Test im Anschluss richtig zugeordnet werden kann, es erfolgt ein kurzes Beratungsgespräch und dann die Blutabnahme. Der Test wird in ein Labor geschickt und eine Woche später bekommt man das Ergebnis wie gewünscht entweder persönlich oder telefonisch.
Der HIV-Test ist völlig anonym und gratis, der zusätzlich mögliche "Sexgesund-Check", bei dem auch auf Syphilis, Hepatitis, Tripper und Chlamydien getestet wird, ist verbilligt und kostet 45 Euro. Für die letzten beiden genannten Krankheiten ist außerdem ein Selbstabstrich (vaginal oder anal) notwendig.
Sollte man sich aufgrund eines konkreten sexuellen Kontaktes testen lassen, ist das diagnostische Fenster bei HIV wichtig zu beachten: Nach zwei Wochen kann man das Virus nachweisen, aber erst nach sechs Wochen kann man es sicher ausschließen.
"Die gesundheitliche Aufklärung ist der Stadtgemeinde Deutschlandsberg sehr wichtig. Nur, weil man aktuell wenig von AIDS hört ist es nicht so, dass es nicht mehr existiert."
Bürgermeister Josef Wallner
Welche Möglichkeiten gibt es sonst?
Will oder kann man den Test-Termin am 27. November nicht wahrnehmen, gibt es natürlich zahlreiche andere Möglichkeiten, sich auf HIV testen zu lassen. Grundsätzlich kann man sich nämlich im Krankenhaus, im Labor und bei jeder Ärztin und jedem Arzt testen lassen, auch bei seinem Hausarzt. Anders als bei der "AIDS-Hilfe Steiermark" ist der HIV-Test dann aber nicht anonym und kostenlos. Nur bei konkreten Verdachtsfällen werden Kosten von der Krankenkassa übernommen. Man kann seinen HIV-Test auch mit einer guten Tat verbinden: Denn beim Blutspenden wird mittlerweile auch standardmäßig auf HIV untersucht.
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