Eibiswald

Sanierung schafft Qualität im Perisutti Pflegezentrum

„Beständiges mit Vergänglichem, Traditionelles mit Modernem vereinen und wir verbinden damit Herzen“, stand da auf der Einladung zur Segnung des Perisutti Pflegezentrums in Eibiswald mit Tag der offenen Tür. MeinBezirk.at war dabei.

EIBISWALD. Es war die Stifterfamilie Perisutti, eine Kaufmannsfamilie in Eibiswald, die in einer Stiftungsurkunde schriftlich bestimmt hat, dass das Gebäude in Eibiswald ausschließlich für die Pflege von Menschen Verwendung finden soll.

In diesem Sinne ist das Objekt jetzt einer umfassenden Sanierung unterzogen worden, deren Abschluss begleitet von der Marktmusikkapelle Eibiswald undgesegnet von Vikar Hubert Schröcker gefeiert worden ist.

Beatrix Koch, Leiterin des Perisutti Pflegezentrums, begrüßte nicht nur LR Werner Amon in Vertretung von LH Christopher Drexler und SP-Klubobmann Hannes Schwarz in Vertretung von LH-Stv. Anton Lang, sondern auch LAbg. Andreas Thürschweller, Bürgermeister von Eibiswald als Hausherrn, Bgm. LAbg. Maria Skazel in Vertretung von LR Juliane Bogner-Strauß sowie die Bürgermeister Stephan Oswald als Obmann des Pflegeverbandes, Josef Niggas, Franz Silly und Karlheinz Schuster und weitere Gemeindevertreterinnen und Gemeindevertreter aus dem Bezirk. Auch die Planungsbeauftragten und die Firmenvertreterinnen und Firmenvertreter der beim Pflegezentrum aktiven Professionisten waren vor Ort.

Der Mensch steht im Mittelpunkt

Im Mittelpunkt der Feier standen die Bewohnerinnen und Bewohner sowie die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Pflegezentrum Perisutti, bei denen sich Beatrix Koch für ihre Geduld und Umsicht während der Umbauarbeiten herzlich bedankte.

"Wir wollen gemeinsam einen wichtigen Schritt auf der schon seit mehr als 140 Jahren andauernden Zeitlinie in der Pflegeverantwortung in Eibiswald 51 feiern. Worüber die ehrwürdige Familie Perisutti am 23. September 1882 schriftlich verfügt hat, daran halten Verantwortliche immer noch fest.“
Beatrix Koch, Leiterin des Perisutti Pflegezentrums

Das Perisutti Pflegezentrum ist ein Haus für 90 Bewohnerinnen und Bewohner, das 1991 vom Sozialhilfeverband Deutschlandsberg, mittlerweile Pflegeverband Deutschlandsberg, übernommen worden ist.

Nach fast 30 Jahren intensiven Wohnens und Lebens waren umfangreiche Modernisierungen und Erneuerungen notwendig. „Wir als unmittelbare Gestalterinnen und Gestalter von Leben im Alter in diesem Haus sind sehr dankbar, dass der Pflegeverband Deutschlandsberg die Verantwortung für die Gesellschaft so wahrnimmt und wir investieren durften“, so Beatrix Koch, bevor sie das Wort an Bgm. Stephan Oswald als Obmann des Pflegeverbandes für einen Baubericht übergeben hat.

„In herausfordernden Zeiten haben wir 15 Gemeinden, die im Pflegeverband zusammengefasst sind, uns für eine zeitgemäße Modernisierung des Perisutti Pflegezentrums im Sinne der Bewohnerinnen und Bewohner sowie der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ausgesprochen, um auch gegenüber den privaten Einrichtungen konkurrenzfähig zu bleiben“, erklärte Oswald zu den Hintergründen.

Zu den baulichen Maßnahmen

Zu den Leistungen gehörte die Sanierung von 46 Zimmereinheiten, Sanierung der Gangbereiche, Errichtung zweier Wohnküchen im ersten und zweiten Obergeschoß, Sanierung von diversen Nischen und Terrassen, Zubau einer überdachten Terrasse und die Sanierung der Fassade, wo jetzt der neue Schriftzug zu sehen ist. Dabei sind insgesamt 25 Firmen aus der Region auf der Baustelle aktiv gewesen.

Neben den verschiedenen Baustufen ist der Dienst am Menschen weiter gegangen. Als Dank für das Mittragen dieser Bautätigkeiten hat Oswald einen Buschenschank-Gutschein für die gesamte Belegschaft an den Hauswart Gerald Rossmann übergeben.

Erste Pläne und Konzepte

Es gab bereits 2017 noch unter Vorgänger Franz Lindschinger erste Konzepte und Ideen, um das Gebäude zu sanieren. In schwierigen Zeiten mit Corona-Pandemie und Teuerungen ist das Bauvorhaben zu Attraktivierungen in sämtlichen Bereichen für die Bewohnerinnen und Bewohner sowie für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter umgesetzt worden.

"Nur die Garten-Anlage wird noch im kommenden Frühling fertiggestellt werden“, ergänzt Beatrix Koch.
Die ursprünglich anberaumten Baukosten von 2,4 Mio. Euro sind wegen nicht vorauszusehender Mängel im Altbestand, der zum Teil auf die Zeit um 1800 zurückgeht, auf knapp 2,8 Mio. Euro angestiegen.

„Dazu gekommen ist die Sanierung der Fassade sowie die neue Brandschutzverkabelung, Unvorhergesehenes bei der Wasserleitung und vor allem der immer wieder kehrende Wassereintritt in den Kellerräumlichkeiten. Um diesen künftig zu vermeiden war eine Tiefdrainage nötig, damit es nicht nur trocken wird, sondern auch trocken bleibt.“, erklärte Oswald zum Anstieg der Kosten um rund 400.000 Euro.

„Die Gesamtinvestition von rund 2,8 Mio. Euro ist aus dem Eigenbetrieb des Perisutti Pflegezentrums aufzubringen und wird mit Rücklagen bzw. einem Darlehen finanziert“, erklärt Oswald zu dieser Herausforderung.

„Wir freuen uns, dass wir die ehrenvolle Geschichte, festgelegt in der Stiftungsurkunde der Familie Perisutti, hier weiterführen dürfen. Der Spirit in diesem Haus ist unnachahmlich weil jede einzelne Mitarbeiterin und jeder Mitarbeiter nicht nur eine Berufswahl getroffen hat, sondern mit seiner Persönlichkeit zum Gelingen beiträgt und die Absicht, den Menschen hier zu dienen, ein Herzensanliegen ist.
Beatrix Koch, Leiterin des Perisutti Pflegezentrums

An jenem Tag der offenen Tür konnten sich die interessierten Gäste von den Neuerungen selbst ein Bild machen und bei den Führungen durch das Haus mit Pflegedienstleiterin Hermine Fürli und ihrem Team das helle und freundliche Flair in den Wohneinheiten und Gemeinschaftsäumen selbst erleben.

„Ich bin sehr beeindruckt vom Konzept, das diesem Pflegezentrum inne wohnt. Als ich dieses Haus das erste Mal besucht habe und dabei gesehen habe, wie mit den Bewohnerinnen und Bewohnern hier umgegangen wird, das hat mir die Angst vor einem Pflegeheim genommen. Daher möchte ich mich bei Ihnen und Ihrem Team auch im Namen von LH Christopher Drexler sehr herzlich bedanken für die Art und Weise wie Sie dieses Haus betreiben.“
Landesrat Werner Amon

Mangel an Pflegekräften

Derzeit ist das Pflegezentrum, ausgelegt für 90 Bewohnerinnen und Bewohner, allerdings trotz langer Wartelisten nicht vollständig belegt. „Es fehlt uns einfach das Personal, um eine entsprechende Qualität bei voller Auslastung zu gewährleisten“, erklärt Beatrix Koch und ist dennoch optimistisch: „Es befinden sich künftige Pflegekräfte in Ausbildung, sodass wir voraussichtlich mit Jahresbeginn auch unser Potenzial wieder voll ausschöpfen können.“

Das ist der Artikel zur Baureportage im Perisutti Pflegezentrum

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