Filmvorführung in Frauental
Südweststeirische Band auf großer UK-Tour
Die Tributeband "BOSStria" war auf einer speziellen Tour durch Großbritannien – den Film davon gibt's am Sonntag in der Frauentaler Bluegarage zu sehen.
FRAUENTAL. Beatles, Rolling Stones, Queen, The Who – einige der (großen) Namen, die auf der berühmten Bühne des Cavern Clubs in Liverpool gestanden sind. Dorthin hat es auch eine südweststeirische Band geschafft: „BOSStria“, eine Tributeband an Bruce Springsteen & The E Street Band mit sieben Mitgliedern aus Frauental und Deutschlandsberg. Der Gig in der Heimat der Beatles war sowas wie ein musikalischer Ritterschlag – und eines von sechs Konzerten, welche die Band auf einer speziellen UK-Tour im Oktober und November gespielt hat.
Die Idee dazu hatte Kristian Wyatt, das gesangliche Pendant zum „Boss“ in „BOSStria“ und gebürtiger Engländer. Neun Monate lang hatte er Locations gesucht, Hotels gebucht und das Equipment für den Zoll vorbereitet – seit dem Brexit so aufwändig, dass sich das fast keine europäischen Bands mehr antun. Instrumente und Zubehör hat Wyatt mit einem Bus über eine Fähre vorausgefahren, alle anderen sind mit dem Flieger nachgekommen. „Locations waren zwei Jahre lang ausgebucht oder genau der Termin war nicht frei – und wir sind ja nicht die einzige Springsteen Tribute Band“, erklärt Wyatt.
Das ist "BOSStria":
- Kristian Wyatt: Gesang, Gitarre, Mundharmonika - "The Boss" Bruce Springsteen
- Bernd Leski: Gitarre - "Little" Steven van Zandt
- Barbara Sackl-Zwetti: Saxophon, Perkussion, Gesang - Clarence "Big Man" Clemons
- Bernd Sackl: Bass - Gary "W" Tallent
- Martin Sackl: Schlagzeug - “Mighty” Max Weinberg
- Mario Pichler: Keyboards, Hammond, Akkordeon, Gesang - "Phantom" Danny Federici
- Peter Weiss: Klavier - "Professor" Roy Bittan
Beim kritischen britischen Musikpublikum eine Herausforderung, der sich „BOSStria“ mit Liebe zum Detail stellt: Alle Bandmitglieder sind den Rollen der Vorbilder angelehnt, gespielt werden am liebsten Live-Versionen und „Geheimtipps“ von Springsteen.
Lob von "Boss"-Fans
„Das war meine größte Angst: dass wir von eingefleischten Fans, die ihn auch live gesehen haben, nicht akzeptiert werden würden“, erzählt Bassist Bernd Sackl. „Aber die Leute waren ein Traum, die Konzerte waren immer super.“ Beim größten Gig in Sunderland (vor 350 Personen) sind ab dem zweiten Lied alle von ihren Sesseln aufgestanden und haben alles mitgesungen.
In Liverpool und Glasgow waren sogar ein paar Österreicher dabei. „Wir haben viel positives Feedback von Springsteen-Fans bekommen“, sagt Sackl. Mit seiner Frau Barbara (Saxophon, Gesang) und Sohn Martin (Drums) kümmert er sich normalerweise selbst die Musiker, die in seiner Bluegarage in Frauental auftreten.
Bei der Tour, die für fast alle Bandmitglieder Neuland war, hatte Wyatt alles vorbereitet. „Wir haben uns um nichts kümmern müssen. Meine Frau hat auf der Tour gesagt: Sie war immer glücklich, nur aufstehen und am Abend spielen.“ Dabei hat sie beim Soundcheck im Cavern eine Schraube vom Saxophon verloren, die ihr Mann gerade noch am Boden gefunden hat: „Sonst wär’s vorbei gewesen“, lacht er.
Film am 17. Dezember
Birmingham, Norwich, Sunderland, Liverpool, Edinburgh und Glasgow waren die sechs Gigs, die es auch alle in Frauental zu sehen gibt: Thomas Reinisch, der als Techniker dabei war, hat einen Live-Mitschnitt von der Tour gefilmt, der am Sonntag, dem 17. Dezember in der Bluegarage gezeigt wird. Um 19 Uhr geht’s los (Eintritt: freiwillige Spende), auch die ein oder andere Tourstory werden die Musiker erzählen: Nachdem Wyatt beim „wunderbaren“ Aufritt in Liverpool (dort hat er auch eine Spendenaktion für lokale Musiker veranstaltet) fast die Tränen gekommen sind, hat beim letzten Auftritt in Glasgow fast seine Stimme versagt – Hustenzuckerl, Zitronensaft und (no na) Whisky haben ihn drüber gerettet.
„Sollen wir das noch einmal machen oder es Geschichte sein lassen? Es war einfach so großartig, warum nicht noch einmal?“ Deswegen plant Wyatt schon für 2024, Liverpool und Sunderland sind schon fixiert.
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