Verena Fink und Mario Lerchenberger.
Blaues Frühlingsband im Refektorium

In frühlinghaftem Grün - Sabina Švigelj, Verena Fink, Mario Lerchenberger (v.l.)
  • In frühlinghaftem Grün - Sabina Švigelj, Verena Fink, Mario Lerchenberger (v.l.)
  • hochgeladen von Gerhard Langmann

Der Frühling, auch Lenz oder Frühjahr genannt, vermag bei uns Menschen, in der Tierwelt und der Natur ungeahnte Kräfte freizusetzen. Die Zeit steht für Aufbruch, Wiedererwachen und – wie beim Liederabend „Frühling – ja, du bist’s“ am vergangenen Sonntag im Refektorium des Schlosses Stainz zu sehen und zu hören – für frühlingshafte Musik. Gleich noch eine Emotion drauf: Die Stimmen der Solisten Verena Fink und Mario Lerchenberger präsentierten sich in prachtvoller Blüte.
Frühling lässt sein blaues Band – wieder flattern durch die Lüfte! Die Liedfolge und die Monologe zeigten, dass sich der Frühling auch getragen, sogar elegisch annähern kann. Der Liederzyklus von Ludwig van Beethoven mag als Beispiel dafür dienen: Dann vor diesen Liedern weichet, was geschieden uns soweit, und ein liebend Herz erreichet, was ein liebend Herz geweiht! In schöner Abfolge teilten sich die Sopranistin Verena Fink und der Tenor Mario Lerchenberger das frühlinghafte Feld. Mit zwei Solostücken am Klavier brachte sich auch die Pianistin Sabina Švigelj bravourös in das Geschehen ein.

Frühling in verschiedenen Fassetten

Nach manchem Spaziergang „so traurig und so rein“ im ersten Abschnitt mit Komponistengrößen wie Franz Schubert, Robert Schumann, Richard Strauß und Sergej Rachmaninov, gab sich der Frühling im Schlussteil in Wienerliedern und opulenten Operettenmelodien zu erkennen. Vom Glück, das ein Vogerl ist, über den Prater, in dem wieder die Bäume blüh’n bis zu den Lippen, die schweigen, zog sich der musikalische Bogen glückseligen Frühlingsgefühls. „Eins hätt‘ ma noch“, streuten Lokalmatadorin Verena Fink und Mario Lerchenberger mit dem sinnlichen „Gehen wir ins Chambre separée“ von Richard Heuberger eine viel beklatschte und wohlverdiente Zugabe drüber. War’s das? Nein. Den absoluten Schlusspunkt setzte das von „StainZeit“ gereichte Achterl Wein.

Barock als stilvoller Rahmen

Gesamteindruck: Das war ein überaus gelungener Liederabend in einem stilvollen Rahmen. Das Prädikat „Ausverkauft“ heftet dem Event ein weiteres Mascherl an. Zu den Protagonisten: Veronika Fink genoss ihre musikalische Ausbildung am Johann Joseph-Fux-Konservatorium und an der Kunstuniversität Graz. In zahlreichen Soloauftritten und Messen stellte sie ihr Können unter Beweis. Ihr Repertoire erstreckt sich von Kirchenmusik über Opern-/Operettenliteratur bis zu romantischem und zeitgenössischem Liedgut. Mario Lerchenberger gilt als vielseitiger Künstler mit den Schwerpunkten im Gesang, Lied, Oratorium und Dirigieren. In der aktuellen Spielzeit ist er Ensemblemitglied der Oper Graz mit Rollen wie dem Basilio in „Le nozze di Figaro“, Trabuco in „La forza del destino“ oder dem Steuermann im „Fliegenden Holländer“. Daneben präsentiert er sich als Solist, Chorleiter und Gesangslehrer. Bereits auf viele internationale Preise kann die Pianistin Sabina Švigelj verweisen. In den letzten Jahren spielte sie viele Konzerte mit der Sopranistin Ana Caseiro, der Mezzosopranistin Maria Wester und eben Mario Lerchenberger. Ihr Repertoire umfasst klassische Lieder und moderne Literatur. Zudem besuchte sie verschiedene Meisterkurse für Kunstliedinterpretation und schloss erfolgreich die Master-Studien in den Fächern Klavier-/Instrumentalpädagogik und Klavierbegleitung ab.

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