Requiem Pfarrkirche Groß St. Florian.
Die „Wippl-Mami“ ist nicht mehr

Lebensmut bis zuletzt

Sie war eine Frau, die in sich ruhte und ihre Erfüllung in der Hinwendung zur Kirche und zum katholischen Glauben fand. Maria Mandl (93), die am 11. März von dieser Welt Abschied nahm, engagierte sich in der Frauenbewegung und im Helferinnenkreis, brachte sich bei Erstkommunions-, Erntedankfeiern, Schulmessen und Adventkranzsegnungen ein und bestellte jahrelang den Schmuck der Herz-Jesu-Kapelle in Lasselsdorf. Nicht zu vergessen: Nach Schul- und Abendmessen in der Kapelle bewirtete sie den jeweiligen geistlichen Herrn und auch bei den Sternsingern wirkte sie als Gastgeberin. „Sie hat viele Schicksalsschläge erlebt und war eine Kämpfernatur“, bescheinigte ihr Karl Unterkofler, der für seine Primizmutter den Nachruf sprach, ein großes Herz, das allen Menschen offenstand.
Ihre Eltern waren Maria und Florian Graf, der ehemalige Nationalratsabgeordnete und Bürgermeister in Lasselsdorf. Ihre Kind- und Jugendzeit war geprägt von Kargheit, Armut und Entbehrung. Musik war in dieser Zeit eine Quelle der Abwechslung, daheim spielte sie auf der Zither, bei Messen in Groß St. Florian bediente sie die Orgel und bei Veranstaltungen in der Dorfkapelle das Harmonium. In späteren Jahren war sie Mitbegründerin und Sängerin im Singkreis Lasselsdorf. All diese Talente können als Ausgleich für die schwere Arbeit in der Landwirtschaft angesehen werden.

Schwere Schicksalsschläge

Das Schicksal hatte aber weitere Prüfungen für Maria Mandl bereit, sie verlor sehr früh ihre Brüder Florian (16 Jahre) und Franz (28 Jahr). Freude und Zuversicht kamen auf, als sie 1953 ihrem Ehemann Franz Ninaus das Ja-Wort gab. Der Verbindung entsprangen die Kinder Maria, Franz und Josefa. Allzu lange hielt das Glück nicht an, nach zwölf Jahren Ehe verstarb ihr Ehepartner nach schwerer Krankheit.
Im Jahr 1967 schloss sie mit Alois Mandl den Bund der Ehe, der mit Tochter Karin gesegnet wurde. Durch deren vier Kindern Maria, Thomas, Benjamin und Marco erhöhte sich mit Klaus, Doris, Daniel, Christoph die Zahl der Enkelkinder auf acht. Es gibt aber eine weitere Generation: Ayline, Denis, Liliana, Emily, Sarah, Johanna, Leo und Jonas bescherten der fleißigen und umsichtigen Landwirtin den Status Uroma.
Vor dem Gottesdienst betete die Trauergemeinschaft gemeinsam mit Vorbeter Karl Jauk vor der Zeremonienhalle für die Verstorbene. Von den Sargbegleitern Werner Krenn, Alois Sommer, Anton Unterkofler und Johannes Unterkofler und den Leuchtern Florian Bretterklieber, Helmut Consolati, Hannes Knapp und Harald Reiss jun. aus der Dorfgemeinschaft eskortiert, zog der Kondukt in die Kirche ein. Das Requiem zelebrierte Pfarrer Anton Rindler, der in seiner Begrüßung von jenem Leben sprach, das von Gott verliehen wird. Bei den Fürbitten traten die Enkel Thomas, Benjamin, Marco und Stefanie in Erscheinung.

Dankbar für gemeinsamen Nachmittag

Musikalisch umrahmt wurde die Messe von Organist Oskar Lenz und dem Lasselsdorfer Viergesang mit Bernhard Graf, Herbert Krenn, Elisabeth Unterkofler und Leiterin Helga Muchitsch. Der Viergesang ist aus jenem Klangkörper hervorgegangen, dem Maria Mandl von 1982 bis 2009 ein verlässlich-stimmkräftiges Mitglied war. Beim abschließenden „Liadl für di“ schlossen sich dem Viergesang weitere Sangesschwestern:brüder an.
Mit einer Blume auf den Sarg nahmen die Familienmitglieder Abschied von ihrer lieben Verstorbenen. Sie alle empfanden Dankbarkeit darüber, dass sie noch rund vier Wochen vor dem Tod bei der Feier ihres 93. Geburtstages einen Nachmittag gemeinsam verbringen durften. Mit dabei war auch die Lasselsdorfer Damenrunde, mit der Maria Mandl bis zuletzt eine innige Freundschaft verband. Ein besonderer Dank gilt Schwiegertochter Angela und Sohn Franz Ninaus, welche die Verstorbene in den letzten Jahren fürsorglich begleitet haben.

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