Die Zukunft des Berufsjägers im Fokus
Internationale Tagung im Jagdmuseum Stainz mit Referenten aus Deutschland, der Schweiz und Österreich.
Museumsleiter Karlheinz Wirnsberger hatte mit dem Thema Berufsjäger – Bedeutung heute, aber morgen…? offensichtlich einen Nerv der Weidmannschaft getroffen. „Man sollte sich früh genug damit auseinandersetzten“, begrüßte er die Änderung in der Berufsjägerausbildung. „Seit 1982 ist er bei uns ein Ausbildungsberuf“, berichtete Bernd Bahr, der Vorsitzende des Bundesverbandes deutscher Berufsjäger, von schwindenden Beschäftigungsmöglichkeiten in Deutschland. „Es ist Knochenarbeit“, verlangte Bahr mehr Professionalität in der Ausbildung und im Beruf.
Erzherzog Johann habe das Geschick gehabt, so Referent Franz Meran, mehr als ein Dutzend Wildschützen zu Aufsichtsförstern zu machen. Für die heutige Zeit forderte er ein, dass Grundbesitzer und nicht Pächter als Dienstgeber für Berufsjäger fungieren sollten. „Wir sind anders organisiert, kommen aber zum selben Schluss“, informierte Dominik Thiel aus dem Kanton St. Gallen über das Wesen der Wildhut in der Schweiz, das die Bereiche Revier-, Patent- und Staatsjagd betrifft. Das Jagdrecht ist nicht an das Grundeigentum gebunden, allerdings schon lange geregelt. Heute ist man dabei, Großraubtiere wie Wolf, Luchs und Bär wieder heimisch zu machen.
„Die Aufgaben liegen in Bestandsregulierung und Wildbretgewinnung“, hielt Miroslav Vodnansky vom Mitteleuropäischen Institut für Wildtierökologie in Wien fest, dass der Schutz von Tierarten durch eine nachhaltige Nutzung besser gelinge als durch Totalschonung. Allerdings müssen einige Punkte beachtet werden: Einfluss der städtischen Bevölkerung und Wertschätzung der Natur werden zu-, Professionalität in der Jagd und Naturverständnis in einer oberflächlichen Gesellschaft aber abnehmen. Daher sei Jagdethik ein Gebot der Stunde, sie müsse aber ehrlich, glaubwürdig und fernab von Emotionen gelebt werden.
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