Kabarettist Michael Großschädl in Stainz.
Ein brauner Affe namens Herbert

Zwei, die sich mögen
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„Bis jetzt haben wir alle Veranstaltungen problemlos über die Bühne gebracht“, freute sich StainZeit-Frontmann Peter Nöhrer in seiner Begrüßung am vergangenen Samstag im Dachbodentheater über eine erkleckliche Besucherzahl (mit Abstelltischerln für die Getränke).
„Wie fong I’s on?“, fragte sich Musikkabarettist Michael Großschädl (33) eingangs. Um gleich selbst die Antwort zu liefern: „Ich bin der Reiseleiter des Abends.“ Aber wie – so der Theater- und Filmschauspieler – dürfe er das Publikum ansprechen? Nach einer musikalischen Fangfrage war’s heraußen: „Ich sage einfach Du zu Ihnen.“

Kein Theater ohne Affen

Mentale Rückendeckung bekam er dabei von seinem Bühnenpartner. „Als brauner Affe kann er nur Herbert heißen“, stellte er seinen kabarettistischen Widerpart vor. Angst vor dem Publikum? „Die brauchst nicht haben“, verglich er sich mit menschlich/tierischen Paaren wie Siegfried & Roy, Tom & Jerry oder Jon & Garfield. Noch dazu, da er aus einer berühmten Zirkusaffenfamilie stamme und bereits im Hasenkostüm aufgetreten sei.
Tatsächlich: Der braune Zweibeiner stellte seinen Mann, spielte die Trommel und brachte allerhand Lustiges in das Programm ein. „Ich bin nach Österreich gekommen“, spielte er auf den Ruf des Landes als Bananenrepublik an. Ganz besonders in Graz, in dem es nun Bananen für alle gebe.

Publikum machte mit

Beim großen Frühstücksgelage musste er allerdings Michael Großschädl den Vortritt lassen. Wer ist gut im Tuscheln? Kann jemand das Geräusch einer Tür nachmachen? Ich brauche jemand, der wie ein Pferd wiehert. Derart ausgestattet, brannte er ein musikalisches Potpourri mit Interaktion ab. „Jetzt bist du dran“, animierte er zum Pferdegetrappel, während links hinten das Geräusch von Gläsern zu vernehmen war. Ach richtig: Punktgenau setzte der Kuckuch seinen Schrei ab. Der Part des schaupielenden, komponierenden und solistisch auftretenden Theaterakteurs? Er holte sehr stimmengetreu Falco, Wolfgang Ambros, Andreas Gabalier und André Heller auf die Bühne und ließ sich dabei von Arnold Schwarzenegger assistieren.

Bleibt der Kultur gewogen

Mia san mia und die Ondan san die Teppen! Wen er damit wohl meinte? Die eigenwillige Spezies wurde bald identifiziert, als von der Erde als Scheibe, das Einstehen für eine Meinung und das Chippen mit der Impfung als „uncool“ darstellte. Der passende Werbespruch dazu: Die Ross‘ werd’n davon net hin, jetzt nimm i a Ivermectin.
Nach dem Untergang der Arche Noah im Stil der Titanic, dem Western-Musical im Saloon und der Irrfahrt mit den ÖBB (in der Hans-Knaus-Hocke) hinterfragte Michael Großschädl sein Programm: Is des real oder doch alles nur ein Produkt der Phantasie? Die musikalische Zugabe und die Erklärung, auf dem WC mit einem Blatt Klopapier auszukommen, waren real und endeten in einem stürmischen Applaus und der Bitte des Künstlers: Bleibt der Kultur gewogen!

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