Erinnerungen an die „Hochschul-Zeit“
In 1.275 m Seehöhe gab es ein ganz besonderes Wiedersehen
Es ist zwar Ferienzeit, und dennoch scharten sich am Samstag, dem 25. Juli 2015, im idyllischen Bergdorf Glashütten viele Schülerinnen und Schüler. Ehemalige ABC-Schützen wohlgemerkt, denn die Schule ist seit 30 Jahren Geschichte. Beim Schülertreffen – organisiert von Heidi Kreuzer – lebten zahlreiche Erinnerungen wieder auf.
(jf). Pünktlich, als ob die Schulglocke gebimmelt hätte, fanden sich rund 150 Absolventen am Dorfplatz ein. Was machst du und wie geht es dir? – diese und ähnliche Fragen wurden bei der Zusammenkunft recht häufig gestellt. Die Herrschaften, die hier einst mit dem Rüstzeug fürs Leben ausgestattet worden sind, fanden aus allen Himmelsrichtungen und aus verschiedenen Lebenswelten zurück zu den Wurzeln. Und die Wiedersehensfreude war dementsprechend groß...
So auch beim ältesten Teilnehmer Johann Reinisch aus Schwanberg. „Im Winter sind wir hier Schlitten gefahren“, erzählt der 93-Jährige mit leuchtenden Augen. Bei Anna Berger (85) aus Deutschlandsberg ist das Völkerballspielen vor dem Schulhaus in lebhafter Erinnerung geblieben. „Bei meinem Schuleintritt 1946 waren wir bis zu 70 Kinder in der Klasse.“
Bus gab’s zur damaligen Zeit natürlich noch keinen. Der Fußmarsch war gesund, lehrreich und in Bezug auf Natur und soziale Kontakte nachhaltig prägend. Einen besonders weiten Weg – etwa zwei Stunden Gehzeit – hatten die Kinder vom Sägewerk Eder am Goslitzbach und vom Hof der Familie Masser vulgo Waldbauer zurückzulegen.
Sehr zur Freude der versammelten Schulgemeinschaft waren mit Fritz und Gerhild Pribitzer, Peter Mathauer und Ingeborg Radimsky – sie war Schülerin und 1958 als Praktikantin an der Schule – auch einstige Pädagogen anwesend. Als die Glocken des Gotteshauses „Maria im Gebirge“ läuteten, war es Zeit für eine Andacht. „Alle haben eine Beziehung zu dieser Kirche“, stellte Alois Ruhri aus Graz einleitend fest. „Wir haben uns hier getroffen, wo die meisten von uns ihre Wurzeln haben und getauft worden sind“, ergänzte der ehemalige Leiter des Diözesanarchivs in Graz. Und Heidi Kreuzer, die mit Ruhri die Andacht in Wort und Gesang gestaltete, bekannte: „Für uns ist dieser schöne Flecken Erde stets Heimat geblietbne!“
Für die Lehrpersonen und ältesten Teilnehmerinnen hatte Kreuzer Erinnerungssträußchen aus Alpenblumen gebunden. Mit Lavendel, Erika, Schafgarbe, Gartenedelweiß und Heckenröschen...
Der Schwanberger Bürgermeister Karlheinz Schuster brachte die Bedeutung einer Schule als kultureller und sozialer Mittelpunkt einer Gemeinde zum Ausdruck.
Fotos: Josef Fürbass
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