Hauptplatzeröffnung Stainz - ein kritischer Beitrag
"Eröffnung" des Hauptplatzes Stainz

3Bilder

Ein als Leserbrief an die Weststeirische Rundschau übermittelter Text, der leider nicht veröffentlicht wurde :

Ein großes Fest für Stainz und die Stainzer war angesagt, um den um 3 Millionen Euro umgebauten Hauptplatz offiziell zu eröffnen. Prominenz war geladen, von zwei Nationalratsabgeordneten bis zu den beiden geistlichen Würdenträgern der Marktgemeinde. Vom Bürgermeister wurde das Ergebnis des Umbaus mit großen Worten bejubelt – auch wenn so manches laut Bürgermeister noch nicht so ist, wie es sein sollte. Was ist also nicht so, wie es nach einem Jahrhundert-Umbau sein sollte ?
Es fehlt das GRÜN am Hauptplatz, obwohl man heute weiß, dass bei den jetzigen Klimaentwicklungen gerade Pflanzen, die Schatten spenden, das Optimale für den öffentlichen Raum wären. Man hat sich aber für Pflastersteine entschieden.
Der VERKEHR in der Begegnungszone funktioniert nicht wirklich, täglich kommt es zu Staus durch die Bushaltestelle, die unkontrolliert fahrenden und parkenden Autos. Eine Einbahnregelung und ein autofreier Hauptplatz an Samstag Mittag bis Sonntag Mitternacht wäre besser gewesen.
Durch die barrierefrei Ausführung parken Autos so knapp an den Hausfassaden bzw Schanigärten, dass so mancher Fußgänger, zumal mit Kinderwagen, auf die Fahrbahn ausweichen muß.
Nun haben wir aber den Hauptplatz festlich eröffnet und die Stainzer müssen mit ihm leben.
Ein Sahnehäubchen der Überheblichkeit und Abgehobenheit ist aber zu diesem Fest am vergangenen Samstag den Verantwortlichen gelungen.
Mehr als 100 „Ehrengäste“ waren zu einem „Hauptplatz-Menu“ an einer langen Tafel am Hauptplatz eingeladen. Blumendekorationen grenzten diese lange Tafel vom Volk ab. Die Ehrengäste tafelten freudig vor sich hin, während der „Stainzer-Otto-Normalverbraucher“ sich sein Würstel und das Bier selber kaufen konnte. Oder, wenn er sich das nicht leisten wollte oder konnte, sich die „Ehrengäste“ wie bei einer Ausspeisung im Zoo anschauen konnte.
Das nennt man Bürgernähe, auch mit dem Blick auf die Kosten dieses Festes, die mit mehr als 20.000 Euro veranschlagt sind. Dreimal so viel, als die Gemeinde für die KULTUR in einem Jahr ausgibt.
Hätte man aus diesem Tag nicht ein Fest für alle Stainzer machen können, indem man jedem einen Gutschein für ein Würstel und ein Getränk gibt und außerdem die Ausspeisung der „Ehrengäste“ nicht öffentlich macht ?
Sicher gibt es Stainzer, die an dem Fest nichts auszusetzen hatten und mir auch Neid unterstellen. Ich habe aber genug Stimmen gehört, die das Ganze nur als Selbstdarstellung des Bürgermeisters gesehen haben, was angesichts der anstehenden Gebührenerhöhungen in Stainz nicht besonders gut angekommen sein dürfte.
Stainz ist GUT, aber vielleicht gibt es einmal eine Veränderung in der Geisteshaltung und der politischen Führung zum BESSEREN.
Und übrigens: an das Vorbild, die Lange Tafel in Graz, kommt man nicht heran; und außerdem muß man dort dafür zahlen, wenn man dabei sein will.

Push-Nachrichten auf dein Handy
MeinBezirk.at auf Facebook verfolgen
Die Woche als ePaper durchblättern
Newsletter deines Bezirks abonnieren

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.