„Es liegt in unserer Hand“

In dem Projekt liegt die Hoffnung, dass auch andere auf den Zug aufspringen werden und barrierefreie Spielplätze schaffen. | Foto: KK
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  • In dem Projekt liegt die Hoffnung, dass auch andere auf den Zug aufspringen werden und barrierefreie Spielplätze schaffen.
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Kindern mit Beeinträchtigung bleibt vieles verwehrt, das anderen alltäglich
erscheint. Im Naturgarten Amtmann begegnet man allen auf Augenhöhe.

Große Vorbildwirkung hat das Leader-Projekt der Schwestern Ursula Mack und Franziska Skoff. Die gebürtigen Großkleinerinnen haben in Gamlitz einen Naturgarten auf die Beine gestellt, der sich mit einem Freizeitangebot, das „Natur erleben“ auch für Kinder mit körperlicher und/oder geistiger Beeinträchtigung möglich macht, von allen bisherigen Freizeiteinrichtungen im Südsteirischen Weinland abhebt.
Auf einer Fläche von gut 3.000 Quadratmetern zeigen die Schwestern, wie es geht, Barrierefreiheit im Garten – und das sogar auf Hanglage – umzusetzen. „Wir haben ein befahrbares Hochbeet und gut befestigte Wege geschaffen, damit man auch mit einem Rollstuhl den Garten genießen kann. Außerdem haben wir einen Teich entstehen lassen, der sogar mit dem Rollstuhl durchfahrbar ist“, erzählt Projektleiterin Ursula Mack, die in Wien Agrar- und Umweltpädagogik studiert und immer wieder Kinder in das Projekt involviert.

Während bislang Studienkollengen, die Volksschulen Gamlitz und Langegg sowie Schüler der Fachschule Schloss Burgstall am Garten mitgearbeitet haben, stand vergangenes Wochenende eine erste große Bewährprobe beim „Naturgarten Amtmann“ in Gamlitz an: Ursula Mack und Franziska Skoff luden zum Workshop, und konnten 17 betroffene Kinder im Alter von acht bis 20 Jahren gemeinsam mit ihren Eltern in Gamlitz begrüßen.
„Der Workshop war ein totaler Erfolg. Ich glaube, dass es auch am Land immer mehr verloren geht, dass die Kinder im Garten sind und sich dreckig machen dürfen“, sagt Mack, die sich mit Freude an den Tag zurück erinnert: „Wenn man genau hinschaut, sieht man, welche große Bedeutung es für die Kinder hat, wenn sie ihre Füße ins Wasser halten können. Ein Junge hat richtig gestrahlt, als wir mit seiner Hand in der Erde gearbeitet haben. Es ist unbeschreiblich!“

Abseits von Sinneserfahrungen können die Kinder im Naturgarten Beete bepflanzen, ihre Ängste vor Nützlingen mittels Becherlupen abbauen oder ihrer Kreativität freien Lauf lassen, indem sie Schiffe oder Nützlingsheime bauen. „Wir wollen aufzeigen, wie leicht umsetzbar ein barrierefreier Garten ist. Viele schrecken sich davor, aber wenn man von Anfang an mitdenkt und plant, ist es leicht umsetzbar“, sagt Urusla Mack. Offiziell wird der „Naturgarten Amtmann“ im Mai 2012 eröffnet. Große Unterstützung bekommt das Schwestern-Duo nicht nur von zahlreichen Sponsoren, sondern auch vom Elternverein Leah, der sich als Interessengemeinschaft und Netzwerk für Eltern von Kindern mit Beeinträchtigungen sowie als Informationsdrehscheibe und Mutmacher versteht.

Wo: Naturgarten Amtmann, Gamlitz auf Karte anzeigen
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