Meldung der Landespolizeidirektion
Evakuierung der Schulen in Stainz

- Die Mittelschule Stainz sowie die Polytechnische Schule sind nach der Androhung eines Amoklaufes bereits geräumt.
- Foto: Gerhard Langmann
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Die Androhung eines Amoklaufs im Schulkomplex in Stainz hat die Einsatzkräfte auf den Plan gerufen. Kinder und Lehrerkollegium aus Mittelschule, Polytechnikum und Volksschule sind in Sicherheit. Entwarnung: Die Durchsuchung der Gebäude wurde abgeschlossen, man hat nichts gefunden.
STAINZ. Ein Großaufgebot der Exekutive war bereits am Donnerstagmorgen vor dem Schulkomplex der Marktgemeinde Stainz. Kurz nach Schulbeginn um 8.15 Uhr sind Eltern und Erziehungsberechtigte aufgefordert worden, ihre Kinder aus der Mittelschule, dem Polytechnikum und der Volksschule abzuholen. Auch der Kindergarten wurde geräumt. Die Exekutive hat den Bereich weitläufig gesperrt. Der Grund? Die Androhung eines Amoklaufs.
"Inzwischen sind die Evakuierungsarbeiten abgeschlossen und die Schülerinnen und Schüler sind aus dem Unterricht nach Hause geschickt worden. Derzeit läuft die Durchsuchung der Gebäude", lässt Kontrollinspektor Sabri Yorgun, Pressesprecher der Polizeidirektion Steiermark, am Donnerstagvormittag auf Anfrage von MeinBezirk Deutschlandsberg wissen. Jetzt konnte Entwarnung gegeben werden, die Durchsuchung ist abgeschlossen.

- Schwer bewaffnete Polizistinnen und Polizisten sicherten den Stainzer Schulkomplex (Symbolfoto)
- Foto: laumat.at
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"Es hat in den vergangenen Tagen bereits mehrere derartige Drohungen gegeben", so Yorgun. Offensichtlich handelt es sich dabei um Trittbrettfahrer infolge des verheerenden Amoklaufes am BORG in der Dreierschützengasse in Graz.
Beim heutigen Einsatz in Stainz wurden 19 Rettungsfahrzeuge alarmiert, davon fünf Rettungswägen vom Grünen Kreuz, die als erstes vor Ort gewesen sind. Acht weitere hielten sich in unmittelbarer Nähe zur Bereitschaft. Die weiteren Fahrzeuge wurden über das Rote Kreuz alarmiert.
Stainzer Schulen sind ab Montag wieder geöffnet
Betroffen zeigt sich Bgm. Karl Bohnstingl: "Es ist unglaublich, was solche Leute bei den Kindern anrichten. Niemand sollte Angst haben, in die Schule zu gehen".
Um all das einmal verarbeiten zu können, bleiben alle drei Bildungseinrichtungen am morgigen Freitag geschlossen. "Wir öffnen die Schulen am Montag wieder. Dazu werden Psychologinnen und Psychologen vom Grünen Kreuz und vom Roten Kreuz die Kinder dabei unterstützen, die Geschehnisse zu verarbeiten", so Bgm. Karl Bohnstingl, der sich bei allen Einsatzkräften für die rasche Umsetzung der Maßnahmen bedankt.
Krisenintervensions-Team im Einsatz
Vor Ort war auch das Kriseninterventionsteam Deutschlandsberg: "Allerdings hat der heutige Einsatz nur kurz gedauert, da die Schülerinnen und Schüler sofort in die Obhut ihrer Familien entlassen worden sind", so Max Hutter, Leiter des Kriseninterventionsteams (kurz KIT) im Bezirk Deutschlandsberg. Allerdings wird auch er gemeinsam mit weiteren vier Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern vom Kriseninterventionsteam morgen in der Mittelschule Stainz Unterstützung in Gesprächen anbieten, um das Erlebte zu verarbeiten. "Gerade die Kinder waren heute von dem martialischen Auftritt von Polizei und Cobra recht verstört. Doch das können wir den Kindern gut erklären und möchten damit diversen Ängsten entgegenwirken", so Hutter.

- Maximilian Hutter hat neben vielen anderen Funktionen auch die organisatorische Leitung zur psychosozialen Betreuung in der Bezirksstelle Deutschlandsberg über.
- Foto: Hutter
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Sämtliche im Ehrenamt agierenden Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im KIT sind im Umgang mit Kindern und auch allen anderen Altersgruppen entsprechend ausgebildet. "Die Kinder kommen meist mit Fragen zu uns, die wir auch altersgerecht aber immer ehrlich beantworten. Es hat gar keinen Sinn, etwas schön zu reden, Kinder durchschauen das nämlich sehr schnell", weiß Hutter.
Dabei kommt das Angebot zur Krisenintervention allgemein gut an: "Es ist positiv zu erkennen, dass die Menschen diese mentale Unterstützung zunehmend annehmen und zu schätzen wissen", betont Hutter, der in diesem Sinne mit seinem Team u.a. auch bei Feuerwehren nach belastenden Einsätzen gefragt ist.
Hier erhältst du Hilfe
Krisentelefon des Psychosozialen Dienstes: 05 0944 - 4444 (Mo-Fr 9-13 Uhr)






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