Auszeichnung
Geramb Rose für die Wolfgangi Kirche

Der Kreuzweg bei der Wolfgangi-Kirche hoch über Hollenegg. | Foto: Susanne Veronik
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Das Wolfgagni-Kircherl ist beinahe im gesamten Bezirk Deutschlandsberg als  Aussichtspunkt auf über 700 Metern Seehöhe sichtbar. An diesem Kraftort finden viele Menschen Ruhe und Gelassenheit. Die von Markus Jeschaunig umsichtig gestaltete Eingangssituation an der Wolfgangi-Kirche  wurde mit der "GerambRose" belohnt.

BAD SCHWANBERG. Der Weinhof Locknbauer in Tieschen war Schauplatz für die Vergabe der "GerambRose". Diese Auszeichnung verleiht der Verein BauKultur Steiermark für beispielhafte gemeinsame Leistungen von Planerinnen und Planern, Bauherrschaft und Ausführenden. Landesbaudirektor Andreas Tropper und die Jurymitglieder unter dem Vorsitz von Much Untertrifaller überreichten sowohl der Bauherrschaft als auch den Architekten jeweils eine Urkunde und eine Tafel zur Montage als sichtbares Zeichen am jeweils prämierten Gebäude.

Von den insgesamt 69 Einreichungen in den dreiThemenschwerpunkten wurden von der Jury mit internationalen Gästen 21 Projekte in der ganzen Steiermark besichtigt.

GerambRose für den Klassiker

Die Jury verlieh eine Auszeichnung zum Themenschwerpunkt "Öffentliche Räume", vier Auszeichnungen zum Themenschwerpunkt "Gemeinschaftliche Räume" und drei Auszeichnungen zum Themenschwerpunkt "Private Räume". In der Sonderkategorie "GerambRose – Klassiker" wurde ein Bauwerk ausgezeichnet.

Im Jahr 2017 hat Markus Jeschaunig im Auftrag des Wolfgangi-Komitees die Eingangssituation an der Wallfahrtskirche neu interpretiert. | Foto: Susanne Veronik
  • Im Jahr 2017 hat Markus Jeschaunig im Auftrag des Wolfgangi-Komitees die Eingangssituation an der Wallfahrtskirche neu interpretiert.
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In diesem Sinne ist die Arbeit des Architekten Markus Jeschaunig, Agency in Biosphere, ausgezeichnet worden, der im Auftrag des ehrenamtlich agierenden Wolfgangi-Kommitees die Eingangssituation der Wallfahrtskirche neu gestaltet hat, sodass man auch bei verschlossener Tür in das Innere auf den barocken Hochaltar blicken kann.

Die gotische Bergkirche auf einer Anhöhe am Kruckenberg hoch über Hollenegg wurde 1494 erbaut. Der Chor der Kirche ist erhalten, die heutige Westfront wurde mit der Vermauerung des Fronbogens geschaffen. 

"Ein weiterer Wunsch war ein Altar im Freien, damit mehr Menschen an Festtagen oder bei Hochzeiten an der Messe teilnehmen können."
Markus Jeschaunig, Architekt

Der Architekt plante eine neue Tür, ein Vordach und einen Altar(beziehungsweise Tisch, wenn er nicht im Rahmen der Liturgie verwendet wird). Die Glastüre wurde in die Laibung so eingesetzt, dass die bestehende Holztüre nicht entfernt werden musste.

Färbung für Neues

Das Vordach besteht – ebenso wie der Altar – aus teilweise geschliffenem, cremefarbenem Sichtbeton. Es liegt auf einer Wand gleicher Materialität und mit integrierter holzbedeckter Sitzbank auf. "Die gesamte Konstruktion steht mit einem Abstand von acht Zentimetern vor der Kirchenfassade, wodurch einerseits ihre Objekthaftigkeit betont wird und andererseits denkmalpflegerische Vorgaben erfüllt wurden. Die versetzte Positionierung des Altars nimmt Bezug auf den ursprünglich geplanten Grundriss", veranschaulicht der Architekt.

Durch ihre Farbigkeit werden die neuen Elemente zu einem Teil der gotischen Kirche, durch ihre scharfe Geometrie und ihren Bezug zueinander spannen sie einen eigenständigen spirituellen Raum auf.

Ein Blick durch die neue Glastür auf den barocken Hochaltar in der Wolfgangi-Kirche | Foto: Susanne Veronik
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Die Jury befindet sowohl architektonische Konzeption als auch die Sensibilität und Feinheit in der Umsetzung als besonders gelungen. Die leicht abgeschrägte Vorderfront des Altars, der Umgang mit den Oberflächen, die scheinbar einfach hingelegte Betonplatte, mit der der Tisch eins wird, demgegenüber der Kies und die Stainzerplatte, die den Weg zum Eingang bedecken und gleichsam ein Entlastungsraum unter der Auskragung des Vordachs sind – sparsam und präzis eingesetzt sind es diese Elemente und Details, die dazu führen, dass man die "alte" Wolfgangikirche neu und mit größerer Präsenz erleben kann.

Markus Jeschaunig hat auch den Altar in der Allerseelenkirche in Deutschlandsberg gestaltet:

Heller Glanz für die Stadtpfarrkirche Deutschlandsberg

Bei uns wurde Wolfgangi schon zum Lieblingsort auserkoren:

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