Herbert Bolterauer zu Gast in der Pfarrkirche Stainz

Liebe gegen Macht und Gewalt

Mit dem großartigen Kammerkonzert am vergangenen Montag in der Pfarrkirche gab sich der Verein für Kulturgeschichte Graz quasi die Antwort auf die Frage, die er sich vor drei Jahren selbst gestellt hatte. Es ging um die Frage, was Gott ist. Der Grazer Komponist Herbert Bolterauer wurde beauftragt, Texte der Weltreligionen zu einer interreligiösen Kantate zum Thema „Quis est Deus“ zu vertonen.
Wenig überraschend die Antwort – Deus amor est (Gott ist die Liebe). Als Text bekam Bolterauer das Hohelied Salomos beigestellt. Dort finden sich sehnsuchtsvolle bis schwärmerische Äußerungen, wie sie auch heute die Liebe zwischen Mann und Frau beschreiben.
Auf die Umdeutung der Kirche ging Professor Anton Kolb in seinen einführenden Worten ein. „Es ging um den Menschen als Ebenbild Gottes“, führte er aus, dass das Hohe Lied im Mittelalter noch gepredigt wurde.
Das Werk war getragen von einer zweifachen Sicht des Themas. Es bewegte sich zwischen ruhigem Genießen und getriebenem Suchen, zwischen ausgelassenen Erleben und ohnmächtigem Erleiden. Dass im Text sieben verschiedene Sprachen (Deutsch, Englisch, Lateinisch, Italienisch, Französisch, Estnisch, Griechisch) vorkamen, verlieh der Kantate den Hauch der Universalität. Die Klangsprache orientierte sich sehr am Wort und dessen Ausdeutung. Als Charakteristikum könnte die Bevorzugung der horizontalen gegenüber der vertikalen Schreibweise genannt werden.

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