Im Schilcherdorf Wernersdorf läuten die Glocken zur Hansweinweihe
Am 27. Dezember wird in der Emmauskapelle auf die Liebe des Johannes getrunken
Am Festtag des Heiligen Johannes bringen in der Emmauskapelle Wernersdorf Menschen aus nah und fern Wein zur Segnung. Der Hanswein soll Frieden, Frohsinn und Liebe stiften. Bei manchen Weinbauern ist es daher noch heute Brauch, einen Teil davon in die Fässer mit dem neuen Jahrgang zu geben, damit er dort seine Segenskraft weiter entfalten kann.
(jf). Johannes galt als Lieblingsjünger Jesu. Als dieser war er am Berg der Verklärung, unter dem Kreuz und nach der Auferstehung am Grab mit dabei. Einer frommen Legende nach soll der Apostel und Evangelist einen Becher mit vergiftetem Wein getrunken haben, ohne Schaden zu nehmen. Das Gift soll in Gestalt einer Schlange aus dem Kelch gewichen sein. Der Heilige wird daher mit den Attributen Kelch und Schlange dargestellt.
Die EmmausWinzer aus Wernersdorf produzieren seit 15 Jahren einen gemeinsamen Wein. Im Vorjahr fiel die Schilcherernte jedoch äußerst spärlich aus. Hauptverantwortlich dafür war der Spätfrost Ende April. „Heuer konnte die Auflage von 777 Flaschen wieder erfüllt werden“, berichtet EmmausWinzer Johannes Jöbstl. Er beschreibt den neuen Wein als sehr fruchtig und genussreich. Begeistert zeigt er sich auch von „der schönen und lebendigen Farbe in hellem Rubinrot.“
„Die Liebe des Johannes kann uns heutigen Menschen auch ein großes Vorbild in unserer Beziehung zu Jesus Christus und unseren Mitmenschen sein.“
EmmausWinzer-Sprecher Manfred Veress
Am 27. Dezember lassen Johannes Jöbstl, Stefan Pauritsch, Raimund Pühringer und Erich Spari ihren Gemeinschaftswein um 11 Uhr von Pfarrer Markus Lehr segnen. Andere tun es ihnen gleich und stellen ihre Flaschen oder Kartons vor dem Altar ab. Nach der Weihe wird mit den Worten „Trink die Liebe des Johannes“ angestoßen. „Weil die Liebe das beste Mittel gegen das Gift des Bösen ist“, betont Manfred Veress.
Der Hanswein als Segen für Frieden, Liebe und Lebensfreude
Nach der Hansweinweihe beschreiten zahlreiche Brauchtumsfreunde den WinzerWeg. Das Motto dabei: Unterwegs zum neuen Wein! Die EmmausWinzer führen abwechselnd von Betrieb zu Betrieb. Vom letzten Hof werden die Wanderer mit Fackeln in das Schilcherdorf zurückkehren. Übrigens: Den EmmausWein selbst wird es erst beim Emmausfest am Ostermontag in Wernersdorf zu verkosten geben.
Fotos: Josef Fürbass
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