Menschen leben gegen ihre innere Uhr

Entscheidend ist immer die Dosis: Karin Fedl, Evelyn Fließer-Görzer (v.l.)
  • Entscheidend ist immer die Dosis: Karin Fedl, Evelyn Fließer-Görzer (v.l.)
  • hochgeladen von Gerhard Langmann

„Als Begriff ist Chronobiologie noch nicht geläufig“, stieg die Internistin in das Thema ein, „betroffen ist aber jeder von uns täglich.“ Denn: „Es ist ein Faktum, dass auch der Mensch einem 24-Stunden-Rhythmus unterliegt.“ Am bekanntesten ist wohl der genetisch festgelegte Schlaf-/Wachrhythmus, der sich auch durch künstliche Helligkeit oder Dunkelheit nicht ausschalten lässt. Wenn man sich gegen ihn verhält, kann dies zu Erkrankungen führen.
Es gibt aber auch Umwelt-, endogene Faktoren und Hormone, die auf die Befindlichkeit des Menschen einwirken. "Die Schulmedizin kommt zu immer neuen Erkenntnissen“, sprach Fließer-Görzer das Problem von Schichtarbeitern und Flugpersonal an, denen der Beruf einen normalen Zeitablauf nicht zugesteht.
Den Essrhythmus ja, aber die innere Uhr steuert auch Körpertemperatur, Blutdruck und Körperfunktionen. Die Erkenntnis der Schulmedizin: sich diese Zeitrhythmen zunutze machen. Wenn also das Hormon Insulin vom Körper morgens am stärksten produziert wird, kann man in dieser Zeit mit einem Zusatzpräparat die beste Wirkung erreichen. Wenn man weiß, dass der Körper am Nachmittag weniger schmerzempfindlich ist, sollte man zu dieser Zeit den Zahnarzttermin absolvieren. Säureblocker wiederum sind am Abend am wirksamsten, weil der eigene Magensäurehaushalt heruntergefahren wird. Mittlerweile hat man in der Krebsforschung herausgefunden, dass gesunde und Krebszellen zu unterschiedlichen Zeiten wachsen. Die Erkenntnis: Der Krebs wird in jenen Phasen bekämpft, in denen seine Zellen stark wachsen.

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