Mit der Natur verwurzelte Krippen

Eine alpenländische Krippe...mit selbstgeschnitzen Figuren.
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  • Eine alpenländische Krippe...mit selbstgeschnitzen Figuren.
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In „Ossis“ Werkstatt nimmt auch im Advent alles einen gemächlichen Gang...

Der Advent gilt als die stillste Zeit. Doch alle Jahre wieder beschert er nicht nur Zeit für Ruhe und Besinnlichkeit, sondern auch viele Termine und Verpflichtungen. Oswald Walser aus Wuggitz in der Gemeinde Großradl kann die Hektik nichts anhaben. Denn wenn anderen der Vorweihnachtsstress über den Kopf wächst, zieht er sich in seine heimelige Werkstatt im Keller zurück und lebt dort diese ganz besondere Zeit auf besonnene Weise aus...

(jf). Das Schnitzmesser führt Oswald „Ossi“ Walser bereits seit 1980. Am liebsten arbeitet mit der heimischen Linde oder der Zirbe aus dem Oberland. Begonnen hat er mit der Urform – dem Kerbschnitzen. Die Begeisterung für das Künstlerische dürfte ihm wohl sein Vater Sepp „vererbt“ haben. Wenngleich dieser auf einem etwas anderen Gebiet kreativ war. „Mein Vater hat gezeichnet. Radierungen und Porträts gehörten zu seinem bevorzugten Schaffen.“
Es ist vor allem der Umgang mit Naturmaterialien, der Oswald Walser fasziniert. „Aus Holz kann ich alles machen. Ich bin der glücklichste Mensch, wenn ich in meine Werkstatt gehen kann.“ Zwei Koffer reichen gerade mal aus um die 70 verschiedenen Schnitzmesser zu fassen. Über 20 Jahre hindurch hat Walser bei der Volkshochschule Deutschlandsberg auch Kurse für Schnitzen und alpenländischen Krippenbau abgehalten.
Seit einigen Jahren gestaltet der 65-jährige Großradler Wurzelkrippen. Dazu inspiriert gebracht haben ihn die Maisstrohfiguren einer Tiroler Künstlerin. „Ich hab’ mir gedacht, die würden eigentlich ganz gut in eine Wurzelkrippe passen“. Was er für sein Hobby benötigt, findet der Autodidakt das ganze Jahr über in der Natur. Oswald Walser hat einen geübten Blick dafür. Er sammelt Moos, Flechten, Äste, Zapfen und Baumschwämme.
Die Schlichtheit des Stalls von Bethlehem, in dem das Jesuskind Licht in die Welt gebracht hat, überträgt sich auch auf die Wurzelkrippen von Oswald Walser. Das vertraute Bild der Heiligen Familie wird von einem natürlichen Ambiente umrahmt.
Nicht alle Figuren stammen aus eigener Erzeugung. Aber die für die alpenländische Krippe hat Ossi Walser eigenhändig geschnitzt. „Und auch die sind selbst gemacht“, erklärt der gebürtige Triebener, den die Liebe in die südliche Weststeiermark geführt hat, und deutet auf die Wurzelkrippe nebenan. „Meine Frau Sophie hat die Figuren aus Holz- bzw. Drahtgerüst eingekleidet!“
Übrigens: Der steirische Christbaum, den die Familie Walser fürs Fest „aufputzt“, glänzt ebenfalls durch Bodenständigkeit. „Wir schmücken ihn mit Holzsternen, Nüssen, Äpfeln, Zimtrinde und getrockneten Apfelringen.“ Und die Kerzen duften „natürlich“ noch nach echtem Bienenwachs...
Oswald Walser baut jedoch nicht nur Weihnachtskippen. Er versteht sich auch auf das Schnitzen von Krampusmasken und Wanderstöcken. Letzteren verleiht er gerne ein spezielles Markenzeichen. Er schneidet in die Hasel noch im Wachstum Muster. Diese Inschrift entfaltet nach rund drei Jahren durch die Vernarbung einen ganz besonderen Effekt.
Eine Auswahl seiner Wurzelkrippen zeigt Oswald Walser noch bis Weihnachten in der Gartenwelt Knotz in Eibiswald!

Fotos: Josef Fürbass

Wo: Gartenwelt Knotz, 8552 Eibiswald auf Karte anzeigen
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