Theaterzentrum Deutschlandsberg

Romulus der Große auf Station beim Rauch-Hof

Auf seiner Bezirkstournee machte das Theaterzentrum Deutschlandsberg auch Station in Stainz. Mit Romulus der Große brachte das Team kriegslüsternes Treiben auf die Freiluftbühne.

WALD/STAINZ - 08/15, mit dem der Beginn 20.15 Uhr auch gedeutet werden könnte, war an der Produktion des Theaterzentrums Deutschlandsberg nichts. Die Bühne am Teich, die Obstbäume und Sträucher in der Nähe und ein aus der Wiese heranhetzender Spurius Titus: Alles schien, als wäre das Stück von Friedrich Dürrenmatt allein für dieses Umfeld geschrieben worden. Dabei drehte sich alles um Kaiser Romulus Augustus im fernen Rom, dem seine Hühnerzucht deutlich mehr bedeutete als die Verteidigung seines Reiches gegen die anstürmenden Germanen. Kein Geld für die Bediensteten, nur schlechte Nachrichten von der Front und der Fall der Hauptstadt Pavia bereiteten dem sich auf der Mission, die grausame Herrschaft des römischen Imperiums zu beenden, befindlichen Kaiser kein Kopfzerbrechen. Er fühlte sich sicher und zufrieden, wenn nur seine Hühner ausreichend große Eier legten. Das Angebot von Hosenfabrikant Cäsar Rupf, die Feinde durch immense Geldmittel von einem Sturm abzuhalten, lehnte der Starrkopf ab. Ebenso stimmte er der Verheiratung seiner Tochter Rea, die dem aus germanischer Gefangenschaft auftauchenden Ämilian versprochen war und zur Beendigung des Krieges dienen sollte, mit dem Hosenfabrikanten nicht zu.

Ende der römischen Herrschaft

Nachdem die unterschiedlichen Interessen der handelnden Personen ausreichend untereinander abgetauscht worden waren, tauchte mit Odoaker schließlich jener Herrscher auf, der dem Römertum seinen Garaus machen sollte. Aber: War das ein kriegslüsterner, von Gewalt strotzender Feldherr? Weit gefehlt, auch er war des steten Kriegstreibens müde. Zur Übernahme der Gewalt kam es im Jahr 476 dennoch, Kaiser Romulus durfte sich aber auf sein Altenteil zurückziehen. Verdienter Applaus! Das Team Thorsten Zerha, Yvonne Beck, Lena Pöltl, Arlind Hagjija, Kathrin Diwiak, Johanna Aldrian, Charly Diwiak, Gerd Wilfing, Moritz Truppe mit Regisseur Lukas Michelitsch zeichnete verantwortlich für einen vergnüglich aufbereiteten Abend verantwortlich.