Poetry Slam in Stainz.
Scharfer Wettbewerb der Texte

Könnt ihr laut klatschen? Christoph Steiner
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Etwas anders als übliche Lesungen, aber jeden Vergleich standhaltend: Der Poetry Slam am vergangenen Samstag in der „Hofer Mühle“ brachte mit den Wortkünstlern Simon Tomaz, Agnes Maier, Charly Rohde, Christine Teichmann und Janea Hansen hochkarätige Poetry Slam-Performer nach Stainz. Nicht minder scharfzüngig Christoph Steiner als Aufbereiter, Einpeitscher und Stimmungsmacher.
Nach der Begrüßung durch Organisatorin Verena Hiebler legte es Christoph Steiner geschickt an, die Besucher aus der Reserve zu locken. „Wenn ich das Wort Corona in den Mund nehme, bitte ein lautes Oje“, ließ er das Publikum probeklatschen. Mit seinem eigenen Text von der Henne Berta, die sich ins Ei-Bett legt, brütend auf der Stange sitzt und als glückliches Huh stirbt, schaffte er den höchsten Applauslevel spielend.
„Sie entscheiden, wer ins Finale kommt“, ließ der Moderator in der Folge Poetry-sten mit ihren Texten gegeneinander antreten. „Lass uns über Sex reden“, beharrte Simon Tomaz darauf, dass Salz etwas Normales sei und Pfeffer, Koreander oder Thymian daneben keinen Platz hätten. Agnes Maier, österreichische Poetry-Meisterin, förderte das Aufwühlpotenzial ihrer familiären Rasselbande zutage, die noch niemals in New York war. Faktum: Klare Dezibel-Siegerin Agnes Maier.

Spannendes Finale

Aus der Dreierrunde Charly Rohde, der immer rannte und doch auf der Stelle trat, Christine Teichmann, die eine treffend-urkomische Paintball-Reportage österreichischer Spitzenpolitiker ablieferte und Janea Hansen, die keine Indien-Fahrt brauchte, um zu sich selber zu finden, blieb der Deutsche auf der Strecke.
„Willkommen im Finale“, stimmte Christoph Steiner mit Toben, Mango-Rufen und Stampfen auf die Finalisten ein. Janea Hansen argwöhnte, dass Männer besser auf Knöpfe drücken können und deshalb besser im Leben dastehen. Ihre Forderung: Etwas mehr Solidarität. „Wessen Zukunft? Richtig: Unsere Zukunft!“ Auch Christine Teichmann bediente sich der Einpeitschertechnik, um ihre Anlehnung an die Friday-for-future-Bewegung publikumsunterstützt abzuführen: „Ich schau‘ nicht gern zu, wenn die Welt untergeht.“ Schließlich erzählte Agnes Maier schöne Dinge über unschöne Menschen, die wiederum unschöne Sachen machen und von manchen doch schön empfunden werden. Erkenntnis: „Am schönsten sind Menschen, die mich nehmen, wie ich bin.“
„Ihr habt es mir leicht gemacht“, verkündete der Moderator nach Applausometer-Abstimmung Agnes Maier zur Siegerin des Poetry Slam-Abends. Gestützt vom frenetischen Beifall eines begeisterten Publikums.

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