Heuer Aufrichtung per Kran
Stainz ohne Maibaum – unvorstellbar!

- Drittklässler der LFS Stainz gestalteten den Stamm
- hochgeladen von Gerhard Langmann
Es mag schon sein, dass das nüchterne Hantieren des Krans im heurigen Jahr mit der Stimmung beim üblichen schweißtreibenden Aufrichten des Stainzer Maibaums durch die Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr nicht mithalten konnte. Die aktuelle Corona-Situation ließ eine andere Vorgangsweise aber nicht zu und einen Hauptplatz ohne Maibaum wollte niemand haben.
Schritt 1 der Maibaumtradition in Stainz (der erste Baum wurde vor exakt fünfzig Jahren aufgestellt) erfolgte im Bründlwald, als Martin Gollob, Alfred Jakob und Richard Lesky vom Wirtschaftshof die vom Haus Meran zur Verfügung gestellte kerzengerade Fichte fällten und auf mehreren Schragen lagerten.
Danach legten die Drittklässler der Land- und forstwirtschaftlichen Fachschule Hand an den knapp 25 Meter langen und rund 52 Jahre alten Baum. Mit Stanley-Messern, Schöpsern, Stemmeisen und Handsägen zauberten sie Körbe, Schachbrettmuster, Girlanden und Schmuckzeilen in die Rinde. Als Tüpfelchen auf dem „i“ ist wohl ein mit großer Exaktheit eingeschnitztes Stainzer Wappen in etwa fünf Metern Höhe anzusehen. „Dafür haben wir eine Schablone“, verriet Fachlehrer Andreas Herbst die Arbeitsweise seiner Schüler. Dient der Sicherheit: Bis auf etwa drei Meter sind im Stamm zwei Längseisen eingearbeitet, sie sollen ein unbefugtes Umschneiden des Baumes verhindern.
Zeichen für den Aufschwung
Das Aufstellen des Maibaumes erfolgte am vergangenen Freitagvormittag. Mit einem Strick wurde der Stamm im oberen Bereich „gefangen“ und von Markus Gusel an der Kran-Fernbedienung zügig in die Vertikale gebracht. Die beiden (als Privileg für eine Marktgemeinde) von Richard Lesky und Alina Hohensinger gebundenen und mit Bändern geschmückten Kränze waren da bereits eingehängt. Die restliche Herausforderung? Den Stamm einschauen, in der Bodenöffnung verkeilen und die Öffnung mit den Steinplatten verschließen. „Es hat alles sehr gut geklappt“, zeigte sich Kommandant HBI Robert Eibl (für ihn war es der erste Maibaum als Hauptmann) zufrieden mit dem Engagement seiner Mannschaft.
Etliche Mandatare ließen sich das Spektakel auf dem Hauptplatz nicht entgehen. Neben den beiden Vizebürgermeistern Karl Bohnstingl und Franz Hopfgartner wohnten Gemeindekassier Ernst Kahr, FPÖ-Ortsparteiobmann Werner Gradwohl, Gemeinderätin Petra Rainer und ÖVP-Ortsparteiobmann Johannes Unterkofler den Arbeiten bei. Auch Abschnittsbrandinspektor außer Dienst Anton Schmidt schaute auf dem Hauptplatz vorbei.
„Stainz sollte nicht ohne Maibaum bleiben“, hatte Vizebürgermeister Karl Bohnstingl als Richtlinie für die Aktion Maibaum ausgegeben. Gerade in einer von Zwängen behafteten Zeit sei ein positives Zeichen wertvoll für die Bevölkerung. „Heuer steht er ganz im Zeichen seiner traditionellen Bedeutung“, will Bohnstingl den Baum als positives Signal für den einsetzenden Aufschwung verstanden wissen.
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